Zettels Traum

Es ist kein Buch. Es ist ein Monster. Seine ersten Worte (mittlere Spalte, Haupttext) lauten „Nebel schelmenzünftich. 1 erster DianenSchlag; (LerchenPrikkel). Gestier von Jungstieren. Und Dizzyköpfigstes schüttelt den Morgen aus.“ Und danach wird’s erst richtig seltsam. Es hat 1330 Seiten und wiegt über acht Kilogramm. Das Format der Seiten ist A3 und jede Seite hat drei Spalten Text. Die ersten Worte in der ersten Spalte sind „:’Anna Muh-Muh !’“, die ersten Worte der dritten Spalte „(? :NOAH POKE ? (oder fu=?))“. Die Satzzeichen sind wirr gesetzt, scheinbar zufällig, die Syntax scheint sehr frei zu sein. Es ist extrem sperrig. Unlesbar, fast. Es, das ist ‘Zettels Traum’ von Arno Schmidt (bemerkenswerte Beschreibung zur schon wieder vergriffenen Taschenbuchausgabe hier).

Ich werde es lesen. Und kommentieren. Hier in meinem Blog. Stückchen für Mini-Stückchen. Das ist eine Monsteraufgabe, weil es eben ein Monster ist. Ich besitze die großformatige Faksimile-Version des Monsters schon sehr lange. Ich hatte sie mal jemandem geschenkt, aber derjenige gab sie mir zurück und die zugehörige Geschichte, die ich hier nicht wiederholen will, ist auch der Grund, warum ich es so lange nur unter dem Bett hatte.

Wenn es gut läuft und ich pro Woche sechs Seiten schaffen sollte, was verflucht viel ist bei der Dichte an Text, Information und Metainformation, die es beinhaltet, dann bin ich in ungefähr fünf Jahren damit durch. Falls ich ohne Pausen durchhalte.