Der Musikjournalist (III)
Für die kommende Ausgabe des Stardust habe ich die finnische Band Lodger zu ihrem Album “How Vulgar” befragt. Meiner Meinung nach ist das Ganze ein viel zu seichter Mix aus anbiederndem Pop mit ein paar belanglosen Gitarrenakkorden. Selbiges brachte ich auch in einer Frage des Interviews vorsichtig zum Ausdruck. Nach vielen negativen Erfahrungen mit Bands, die mit Kritik gar nicht umgehen können, die auch schon mal Interviews spontan abbrechen oder Fragen einfach nicht beantworten, überraschte mich die Antwort in diesem Falle doch sehr:
“[Our] second album “How Vulgar” was made with bigger budget and we also did that by ourselves which turned out to be a big mistake: We fucked it up completely. Good songs were turned into a dickless overproduced whistling. Our chemistry didn’t work and we would have needed an outside producer to put it right. We didn’t have much fun doing it and you can hear it in an outcome: It’s very steril and boring. Shame, cause we think that there are many good songs in it. If done right it could be a good album.”
Die Plattenfirma wird den Jungs nach dem Artikel vermutlich einen Zwangs-Nachhilfekurs in Promotion und Pressearbeit verordnen, aber ich find’s toll: Endlich mal eine ehrliche Band. Und ihr erstes Album ist übrigens gar nicht mal so übel.