Vortext.

Vergiss die Zuweisungen, wirf die tote Moral in transparenten Plastiksäcken über Bord und glotze ihr dabei direkt in die Augen. Wickle die Realität ab. Nimm Dir Zeit dafür, ein paar kubanische Zigarren auf Lunge zu rauchen und Dir selbst den Kopf abzubeißen. Amputiere ohne Betäubung Dein Innerstes und schleudere es angeekelt aus dem Fenster wie eine Kindsmörderin ihr Neugeborenes. Überspanne den Regenbogen, bis er bricht und wälze Dich konvulsorisch unter wilden Flüchen in den herausblutenden Farben. Verliere Dich und die Erinnerung an den Ort, an dem das passiert ist. Vergiss den Augenblick und frage ihn nicht nach Gefälligkeiten. Verhagle Dir die Vergangenheit, drisch Dir für jede Sentimentalität ein paar harte linke Haken in die rechte Gesichtshälfte. Ignoriere die Zukunft, sie existiert nur als Konzept und wird niemals sein. Verachte die Zeit. Bleibe hungrig und wachsam und verkralle Dich nur noch fester. Drehe das stumpfe Messer in der Wunde um. Sammle innerlich Hass und Liebe auf Vorrat und gib Jedem, dem Du begegnest, reichlich von der Sorte, die er verdient. Verschwende Dein Leben, Du hast doch sieben (in anderen Kulturen sogar neun). Schlage Dir jeden Morgen nach dem Zähneputzen (ohne Hände!) das Gesicht am Spiegel blutig, damit Du auf dem Boden bleibst. Hebe völlig ab und bleibe in der Luft hängen. Schlage dort Wurzeln. Stufe Dich selbst auf Triple A hoch und zahle beim Begleichen Deiner offenen Rechnungen freiwillig einiges drauf. Gewinne diesen Krieg gegen Dich selbst und mache dabei auf keinen Fall irgendwelche Gefangenen.