Nanoskop XLVII

Statussymbol Selbstironie. / Tags: Avant-Garde Metal, Post-Black Metal, Music My Cats Like. / Sich gleichgeschalteten sozialen Gruppen anschließen, die sich nach außen abgrenzen – der Individualismus des kleinen Geistes. / „Schließt Du mit mir einen Stabilitäts- und Wachstumspakt?“ / „Eene meene Seepferd, ich weiß, wer zur See fährt.“ / „Ich würde Dich gerne kennenlernen.“ – „Ne, damit habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.“/ Kessel Buntes, Eimer Graustufen. / Nur der dünne Firnis der Zivilisation verhindert, dass ich Dir dafür das Gesicht abbeiße. / Die müden alten Knochen ins Bett werfen und mit dem Rest zurück ins Arbeitszimmer robben. / Bandprobe im Aquarium. Der Unterwasserbass erzeugt kleine Wellen, die mein Ruderboot im Takt schaukeln; Melodiefetzen in Luftblasen etc. / „Ich schwärme für Dich wie ein Rudel Bienen.“ / Warum sind Illusion und Desillusion beide negativ konnotiert?


Einklang.

1

„Es kam mir nie in den Sinn, dass Du etwas aus meiner Perspektive so Rätselhaftes tun könntest und so sehr ich die Tat als solche verabscheuen mag, weil sie mich betrifft, so sehr bewundere ich gleichermaßen ihre, oder vielleicht eher Deine Radikalität“, schrieb er. Dann klickte er nacheinander auf ‘Datei’ und auf ‘Speichern’, gab dem Dokument einen Namen, beendete das Programm, zog die eben erstellte Datei in den Papierkorb und entleerte diesen. Dieser Brief wollte noch nicht geschrieben werden, obwohl er wenigstens den Status als eigene Datei, wenn auch mit kurzer Lebensdauer, durchaus verdient hatte.

2

In der Nacht hatte er wieder von der Straße geträumt, auf der sie sich das letzte Mal gesehen hatten. In seinem Traum war er zunächst zwei Personen, nahm eine doppelte Beobachterperspektive auf den ansonsten menschenleeren Ort ein und versuchte herauszufinden, wer die jeweils andere Person war, die er verkörperte, ein Vorhaben, das ihm mangels Steuerbarkeit der beiden Figuren in seiner Traumwelt nicht gelang, fast so, als wäre er nicht zwei Personen, sondern zwei Kameras, die jeweils von einer der beiden Straßenseiten auf die Szenerie blickten. Dann saß er alleine in ihrem Auto, das an der Straße geparkt war und war eine einzelne Person, deren Gedanken er nicht mit seinem Bild von sich in Einklang bringen konnte.


Wege.

Manchmal fühlte es sich unangenehm abstrakt an. Peter telefonierte mit Frank, der wiederum mit irgendwem telefonierte und so wurden „Dinge in die Wege geleitet“, wie Peter es ausdrückte. Wie sich das schon anhörte, „Dinge in die Wege leiten“.

Ich stand am Fenster und wartete darauf, dass mich endlich jemand anrief. Als der Anruf kam, war es mir beinahe schon egal. Ich nahm den Hörer mit mechanischem Pflichtgefühl ab, führte in an mein Ohr, drückte auf den Knopf mit dem grünen Symbol und sagte kein Wort. Peter murmelte den üblichen Mist durch die Drähte, von größeren Unvorhersehbarkeiten und der Frage, ob man so kurzfristig überhaupt noch jemandem finden könnte, dass er sich aber sicher darum kümmern würde, dann legte er auf, „wir sprechen später nochmal in Ruhe über uns, ok, Oliver?“

Dieses „später“, von dem sehr oft die Rede war, dieses später, das kam nie, aber das ist eine andere Geschichte, in der mich irgendwann die Nachricht erreicht, dass Peter tot ist. Ich hatte während des ganzen Telefonats kein einziges Wort gesagt, nur in zustimmenden und ablehnenden Brummlauten mit ihm kommuniziert, das fiel mir erst auf, als ich auf den Knopf gedrückt, das Telefon rüber auf die Couch geworfen hatte und wieder aus dem Fenster starrte. Peter fand natürlich jemanden. Er fand immer jemanden, aber nie, ohne vorher ein entsprechendes Theater um seine eigene Aufopferung für die Sache zu veranstalten, permanent zu betonen, wie verdammt anstrengend und schwierig sein Job war, quasi seine eigene Unentbehrlichkeit mit Hilfe von dramatisierter Darstellung aller kleinsten Hindernisse, die sich auftaten, derart übertrieben zu inszenieren, dass alle, die mit ihm zu tun hatten, glauben musste, er wäre unersetzlich und überhaupt der einzige, der seine Aufgabe bewältigen konnte. Ich glaubte das nicht, aber das sagte ich ihm nie. Ich wollte nicht, dass er sich enttarnt fühlte, denn sich enttarnt zu fühlen, das ist kein schönes Gefühl.


Traumsequenzen (XI)

Ein halbblinder Riese setzt sich zwei Menschen als Kontaktlinsen ein, die ihm wild gestikulierend und schreiend den Weg deuten.

Eine Frau hat eine lebende Katze als Handtasche. Die Katze liegt auf den Rücken und hat den Schwanz nach oben eingerollt (Henkel), die Sachen greift sie mit den Pfoten und Krallen.

In einem Haus mit sehr vielen Stockwerken, in dem die Treppen jeweils an einem anderen Ort sind und aus anderen Materialien bestehen, kann man sich alternativ auch im Erdgeschoss selbst die Toilette hinabspülen, um ganz nach oben zu gelangen.

Ein kleines Auto fährt plötzlich neben mir, als ich eine Straße entlang jogge. Darin sitzt ein Mädchen mit blauen Haaren. Sie kurbelt die Scheibe herunter und ruft mir pathetisch klingende Sätze in einer Sprache zu, die ich nicht verstehe. Die Worte treffen mich wie Messer, jedes Wort schneidet eine Wunde in mein Fleisch.

Ein riesiger roter Schwan watschelt durch den Wald. Die Bäume sind für ihn wie Gras, er knickt sie einfach um und hinterlässt eine gewaltige Schneise.

Ich wohne in einer Wohnung, in der in jedem Zimmer eine Unmenge an Hirschgeweihen an den Wänden hängen. An jedem davon hängt ein Kleidungsstück. Wenn ich nach Hause komme, ziehe ich meine Klamotten aus und werfe sie nacheinander in die Luft, sie bleiben jeweils an einem Geweih hängen. Zum Ankleiden habe ich in jedem Raum eine Holzleiter, mit deren Hilfe ich die Kleidung wieder herunterholen kann.

Ein Mann mit einem spitzen Hut steht auf einem Baumstamm und hält eine kleine Dose in die Luft. Er ruft: „Warum hasst Gott Schnupftabak?“

Ich bin in einer Art Festsaal, dessen Wände mit Kritzeleien beschmiert sind. Alle Anwesenden außer mir sind menschengroße Frösche, die auf zwei Beinen laufen und mit feinen Gewändern, Mänteln und Hüten bekleidet sind. Auf einer Bühne wird eine Rede gehalten. Die Frösche stehen um viele lange Tische herum und statt zu applaudieren hüpfen sie an verschiedenen Stellen der Rede wild im Saal herum, so dass sich die Stehordnung permanent verändert.

Im Büro eines Bonbonfabrikanten findet eine Besprechung mit mir statt. Der Bonbonfabrikant besteht darauf, dass seine neuen Bonbons alle Konkurrenzprodukte vom Markt fegen werden. Einen Namen haben sie noch nicht. Ich sage, dass es so einfach auch wieder nicht wäre. Auf das Design der Verpackung und den Namen käme es genauso an wie auf die Qualität des Produktes. Er lacht mir ins Gesicht und lässt einen Angestellten eine Schale mit den Bonbons hereinbringen. Ich probiere eines davon. Einige Sekunden, nachdem ich mir das erste davon in den Mund gesteckt habe, weiß ich: Er wird mich nicht brauchen. Er könnte sie auch in einer weißen, unbeschrifteten und blickdichten Tüte verkaufen, so fantastisch gut sind die Dinger. Er findet die Idee mit der Tüte gar nicht schlecht. Ich frage ihn, ob ich die restlichen Bonbons aus der Schale mitnehmen darf.

Drei junge Frauen in Dienstmädchenuniformen mit langen Röcken stehen auf einem unbewachsenen Feld. Es ist Herbst, aber sie behaupten unablässig, dass Sommer wäre. Dann ziehen sie gleichzeitig ihre Röcke hoch. Statt Beinen haben sie beidseitig geschärfte Klingen, auf denen sie im Boden stehen. Sie wollen, dass ich näher komme und fuchteln wild mit den Armen.


Nanoskop (XLVI)

„Mensch sein gilt hier nicht als seriös!“ / Warnung: Diese verlogene „Wissen ist Macht“-Propaganda lässt einen massiv auf das falsche Pferd setzen. /  Traumfundstück: Igel als Topfpflanze. / Versuche mir seit Jahren erfolglos einzureden, dass ich Optimist bin. Bin unsicher, zu was mich das macht. / Höllisch verschmorter Schmorbraten (aus der Hölle). / „So fiel er dann aus ihrer Gunst und allen Wolken.“ / „Wenn ich jetzt eine Pistole hätte, dann würde ich diesen Leuten die Spitzen von ihren Nordic Walking-Stöcken wegschießen.“ / Selbstbildnis als blindes Huhn auf Wolke Sieben, das auch „B“ sagen muss. / Das Kreisen der Gedanken um das immer Gleiche kann man vermutlich gesamtkosmisch herleiten. / Dünnes Eis und nichts dahinter. / Entscheidender Selektionsvorteil im Egozeitalter: Sich für sich selbst als Person nicht besonders zu interessieren. / „Langsam werd ich zu alt für diesen Quatsch.“ – „Für was denn?“ – „So ziemlich alles.“ / Alle Katzen kommen in den siebten Himmel.


Nanoskop (XLV)

„Wir treffen uns auf dem Regenbogen. Ich bin der mit der überbordenden Phantasie.“ / Aus dem Licht der Straßenlaterne schält sich ein Gesicht heraus. Es hat eine neutrale Miene aufgesetzt. / Aufmütig. / Ich weiß manchmal echt nicht, was ich von mir eigentlich will. / „Ich bin in der Überzahl.“ / „Du bist ein Nerd, weil Du solche Dinge weißt.“ – „Ich weiß das nicht absichtlich.“ / Mein Harmoniebedürfnis werd ich mir schon noch austreiben. / Stark zerklüftet, ergo massiv. / Auf dem Nachhauseweg von einer Mondkätzchengang in ein Gespräch über Schnurrhaarspülung verwickelt werden. / „Ich stemple Dir die Erlaubnis mit meinen Zähnen auf die Haut.“ / Die groteske Perücke einer Identität sitzt wieder schief. / Beim guten, alten „Wer weicht zuerst aus auf dem Bürgersteig?“ ein paar Siege erzwingen. / Servicewüste Pazifik. / „Seitdem bin ich alarmiert und frage immer gleich nach einem einfachen Longdrink.“


Restdenken (III)

„Ich als Dich das erste Mal angefasst habe, wusste ich, dass wir miteinander schlafen würden. Das konnte man irgendwie richtig erfühlen.“

„Express Yourself“, der große Irrtum jedes Mitmachmediums, das hat immer mit Minderwertigkeitskomplexen zu tun. Natürlich expressen sie dann nur die positiven Aspekte, niemand würde ein Foto von sich veröffentlichen, auf dem er scheiße aussieht und ihm mit aufgequollenem Gesicht Rotz und Tränen aus der Fresse laufen. Menschen als Personen haben in den meisten Fällen leider nichts zu sagen, sie sind langweilige Figuren. Menschen interessieren sich eher für Menschen, sie können gar nicht anders. Statt „Express Yourself“ müsste es doch „Erfinde interessantes Zeug“ heißen, noch besser „Erfinde interessantes Zeug, dass mit Dir und Deinem Alltag so wenig wie möglich zu tun“ hat, aber erklären Sie das mal einer Person, die gerne ihr Mittagessen abphotographiert, da stoßen Sie schnell an Vermittlungsgrenzen, die nicht mit Worten überwindbar sind. Gegen solche Vereinfachungen bin ich massiv. Ich will konstruktiv sein: eine Maschine bauen, die alles einreißt und tötet und Pflanzensamen über dem Schutt und den toten Körpern ausstreut.

Du bist der Mittelpunkt Deines Universums. Ich verstehe das, denn ich bin, wie jeder andere auch, auch der Mittelpunkt meines Universums. Die einzige Frage, die sich stellt, ist die, ob Du verstanden hast, dass es auch andere Universen gibt und dass sie dasselbe Recht haben, zu existieren, wie Dein Universum. Es ist der einzige Faktor, nach dem ich Dich beurteilen werde.

Das Leben als ein endloser Fluchtreflex, das kann nicht gut gehen. Nicht ohne eine kontrolliert durchgeführte Flucht, besser noch: eine völlig unkontrolliert durchgeführte Flucht. Heimlich schreiben, ein Schreiben auf der Flucht vor der Bühne, die in der heutigen Zeit an jedes Schreiben automatisch angeschlossen ist, denn sie das destruktivste Element.


Eine Kurzgeschichte.

Heinz täuscht eine Seelenverwandtschaft an.


Nanoskop (XLIV)

Augenblick, verweile doch, ich möchte Dich verprügeln! / Jeder weiß, dass die Sonne auf- und untergeht, fast niemand, dass sich der Sternehimmel dreht. Freilich ist beides egozentrischer Unsinn. / Fabelhaft: Märchen. / Übermutige Kätzchen retten mich, wenn ich mich auf Bäumen verklettere. / „Die halswirbellose Giraffe schleift ihren Kopf durch die Weiten der Savanne. Ihrem aufmerksamen Blick entgeht dabei kein Sandkorn.“ / Mummenschanz, mäandernd. / Wenn Du Glück hast, dann triffst Du ihn an einem der Tage, an denen er versehentlich die Schippe statt der Sense mitnimmt. / Du ziehst mich runter, ich will Dich hochziehen. Immer dann, wenn ich zu gewinnen drohe, lässt Du meine Hand los. / Igelsuppe „Sonic“. / „Fast möchte man ihm glauben, dass er diese Dinge auch ohne Publikum getan hätte.“ / Alte Liebe, ungepflegt. / Ihr könnt euere Meinungen jetzt wieder einpacken. Ich habe gerade den Diskurs im Wald ausgesetzt. Er hat noch treudoof dem Auto nachgeguckt.


Nanoskop (XLIII)

Das letzte Tabu in einer komplett narzisstischen Gesellschaft: Wenn man sich selbst als Person total scheißegal ist. / „Wir kennen uns von den Blütenblättern des Gänseblümchens.“ / Man lebt ausgeglichener, wenn man sich vom Verlust nicht drohen lässt. / Sehenswerte Infografik aus ganz vielen Schriftzeichen, die sich zwischen zwei Buchdeckeln zu ganzen Sätzen zusammengerottet haben. / „Ich bin Schreiber.“ – „Was macht man da so die ganze Zeit?“ – „Trinken, Scheiße bauen und sich Sorgen darüber, dass man nicht schreibt.“ / Druckreifes Lügengebäude mit poetischem Fundament. / Fettecke wegputzen, Dosensuppe verputzen. / Inner relationship and it’s complicated. / Vier beinlose Spinnen rollen in eine Bar. Vielsagende Blicke aus sechzehn schwarzen Augenpaaren fallen auf den schweigsamen Barkeeper mit Hut. / Das aggressive Mittelmaß. / Es ist seltsam: Arroganz und Demut haben die Tendenz, sich immer in den Menschen einzunisten, in denen sie absolut nichts verloren haben. / Ich komme in Scharen.


Mein Lifestyle-Geheimtipp.

Mein Lifestyle-Geheimtipp: Als toter Astronaut bis in alle Ewigkeit durchs Weltall floaten (wenn nichts dazwischenkommt). Das ist grenzenlose Freiheit, wie man sie sich landläufig vorstellt. Ich mach das schon seit drei-, vier-, fünfhundert Jahren, irgendwas um den Dreh. Ganz ruhig, entspannt, gefroren. Bisher ist mir noch nichts von Belang begegnet, nur das schwarze Nichts, aber das wird schon. Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Nanoskop (XLII)

Hier sind die zwei wichtigsten Grundregeln: 1. Erwarte nichts. / „Ich kann nicht Deine Muse sein, denn das ist keine Kunst.“ / Je desto, desto desto. / „Würdest Du gerne mal eine Weltreise machen?“ – „Kommt ganz drauf an, wohin.“ / Geräuschkulissenwald. / „Du bist ein kluger Mensch, warum schreibst Du nicht?“ – „Wer erkennt denn gute Texte?“ – „Du bist sogar noch klüger als ich dachte.“ / Rabauken in Leder, Fräuleins mit Sektenerfahrung. / Pro-Tipp: In einer Dreiecksbeziehung immer die Hypotenuse sein. / Paradox „Ich hatte mir mehr von Dir versprochen, aber Du hast es nicht gehalten.“ / Redundanz nervt. Wiederholungen sind schrecklich. Die selbe Information immer wieder, das will man nicht. Überschneidungen braucht keiner. / Sich im Alltag verstecken. / „Im Universum wurde ein Objekt entdeckt, dass 40.000 Mal größer als die Milchstraße ist.“ – „Egal. Mein Thema ist deutsche Innenpolitik.“ / Geheiligt werde der Zweck und das Kanonenrohr. / Fleht die Stille:


Den Rest überall.

Ich steh total auf Dinge, die es sonst nirgends gibt, denn den Rest, den gibts ja überall. Da sitze ich also, auf der Treppe um die Ecke und rauche eine Zigarette und trinke Kaffee und meine Beine überspringen ordnungsgemäß eine Stufe, denn die Beine auf die Stufe unter die Stufe zu stellen, auf der sich der Arsch befindet, das machen nur Mädchen. Also sitze ich da und rauche und spiele mit meinem Feuerzeug rum und die kurze Jeanshose schiebt sich über das Knie und ich zünde die dünnen Haare unter meinem Knie an, einfach so, weil das gibts sonst nirgends. Das knistert ganz leise und dann kräuseln sich die Haare und bilden ein merkwürdiges Muster. Wenn man genau hinguckt, dann ist es ein nur scheinbar chaotisches Muster aus kleinen schwarzen Knubbeln, in denen Haare zusammengeschmolzen sind, verdrehten Haaren, die nur heiß geworden, aber nicht verbrannt sind und normalen Haaren. Das müsste man mal photographieren, denke ich, das sieht eigentlich ganz interessant aus, so richtig in Macro, das wäre Kunst. Und dann beuge ich mich über mein mein Knie und senke den Kopf und rieche an den verbrannten Haaren, weil der Geruch von verbrannten Haaren, den gibts sonst nirgends und der riecht ganz speziell, das riecht man ja nicht jeden Tag. Und dann wiederhole ich die ganze Prozedur, weil ich das, was es sonst nirgends gibt, wenigstens zweimal haben will und das sieht dann sicherlich ziemlich bescheuert aus, wie ich da sitze und die Haare unter meinem Knie anzünde und daran rieche. Zum Glück kommt beim zweiten Mal eine Frau die Straße entlang und beobachtet mich ganz erstaunt dabei, die kann ich fragen, wie bescheuert das eigentlich aussieht. Ich habe mir ihr Gesicht genau gemerkt, falls ich sie mal wieder treffe, frage ich sie ganz bestimmt.