Den Rest überall.

Ich steh total auf Dinge, die es sonst nirgends gibt, denn den Rest, den gibts ja überall. Da sitze ich also, auf der Treppe um die Ecke und rauche eine Zigarette und trinke Kaffee und meine Beine überspringen ordnungsgemäß eine Stufe, denn die Beine auf die Stufe unter die Stufe zu stellen, auf der sich der Arsch befindet, das machen nur Mädchen. Also sitze ich da und rauche und spiele mit meinem Feuerzeug rum und die kurze Jeanshose schiebt sich über das Knie und ich zünde die dünnen Haare unter meinem Knie an, einfach so, weil das gibts sonst nirgends. Das knistert ganz leise und dann kräuseln sich die Haare und bilden ein merkwürdiges Muster. Wenn man genau hinguckt, dann ist es ein nur scheinbar chaotisches Muster aus kleinen schwarzen Knubbeln, in denen Haare zusammengeschmolzen sind, verdrehten Haaren, die nur heiß geworden, aber nicht verbrannt sind und normalen Haaren. Das müsste man mal photographieren, denke ich, das sieht eigentlich ganz interessant aus, so richtig in Macro, das wäre Kunst. Und dann beuge ich mich über mein mein Knie und senke den Kopf und rieche an den verbrannten Haaren, weil der Geruch von verbrannten Haaren, den gibts sonst nirgends und der riecht ganz speziell, das riecht man ja nicht jeden Tag. Und dann wiederhole ich die ganze Prozedur, weil ich das, was es sonst nirgends gibt, wenigstens zweimal haben will und das sieht dann sicherlich ziemlich bescheuert aus, wie ich da sitze und die Haare unter meinem Knie anzünde und daran rieche. Zum Glück kommt beim zweiten Mal eine Frau die Straße entlang und beobachtet mich ganz erstaunt dabei, die kann ich fragen, wie bescheuert das eigentlich aussieht. Ich habe mir ihr Gesicht genau gemerkt, falls ich sie mal wieder treffe, frage ich sie ganz bestimmt.