Metareflexion, yeah! (V)

Erst werde ironischerweise gerade ich von ein paar Menschen zum Thema Internetkommunikation und StudiVZ für irgendein Seminarprojekt interviewt und muss meine zweifelhafte spontanmündliche Schlagfertigkeit über zehn Minuten lang unter Beweis stellen (“Selbstdarstellung hat an sich nichts mit Internet zu tun, geh’ doch mal über den Campus” blubberte es glücklicher- und klugerweise aus mir raus, ich hätte noch hinzufügen sollen, dass ich es immer noch besser finde, wenn sich jemand damit präsentiert, dass er seinen Charakter beschreibt als damit, sein schnieckes Auto vorzufahren oder zu zeigen, dass er eine Markensonnenbrille trägt), dann blogge ich darüber in einem Blog, das auf meiner Seite bei genau jenem Community-Portal verlinkt ist. Das ist modernste Metakommunikation hoch drei, absurder geht es fast nicht mehr.

Und dass ich da unter Anderem mitgemacht habe, um danach mit meiner neuen Spontanität und Unintrovertiertheit selbstdarstellerisch tätig werden zu können, ist in dieser Überlegung noch gar nicht mal berücksichtigt. Überhaupt erscheint es mir völlig paradox, jemandem die Frage zu stellen, ob das Internet Menschen sozial abschottet, wenn man grade noch angeboten hat, ihm zur Belohnung für das Interview einen Kaffee auszugeben und somit sozial mit ihm zu interagieren. Verrückte Welt, hier.