Ballade vom zweiten Treffen

(gewidmet allen Cowboys)

Du lachst um Dich und siehst mich nicht;
Ich hab Dich genau im Blick,
Du Hurensohn.

Du trinkst und trinkst und merkst gar nicht
dass ich die ganze Zeit, zwei Tische weiter,
nur warte, bis der Nebel dichter ist.

Du reißt die Klappe immer weiter auf;
ich sitz ganz still und auch alleine,
konzentriere mich auf das, was kommt,
wovon Du noch nichts ahnst, als Du,
so völlig trunken, ohne Rhythmus,
schließlich das Lokal verlässt.

Du bleibst kurz stehen, wankst;
Du lehnst Dich an die Wand;
Du sinkst halb nieder, fast am Ende;
“Steh auf, mein Freund”, sag ich
und reiche Dir die Hände.

Du nimmst die Hände, dankbar fast;
Du drehst Dich um und siehst mich dann,
blickst fassungslos in mein Gesicht;
Du weißt, dass es Dein Ende ist.