Vergessene Perlen (I)
New Radicals – “Maybe You’ve Been Brainwashed, Too”
(1998/Pop/Rock)
Gregg Alexander, normalerweise primär als Songwriter hinter den Kulissen für verschiedenste große Chart-Acts aktiv (unter anderem Ronan Keating, Sophie Ellis-Bextor, Enrique Iglesias, Hanson, Geri Halliwell oder Melanie C) nam 1998 für ein Album selbst das Mikro in die Hand: “Maybe You’ve Been Brainwashed, Too” von den New Radicals, die sich direkt nach der Veröffentlichung der ersten Single aus dem Album wieder auflösten, ist bis heute ein Meisterstück des zeitlosen Pop. 8/10
Anspieltipp: ‘Someday We’ll Know’ (hier).
Daemonarch – “Hermeticum”
(1998/BlackMetal)
Die Portugiesen der Dark-Metal-Gruppe Moonspell hatten Ende der Neunziger kurzzeitig selbst die Nase voll davon, dass sie inzwischen von einer extremen Metalband zu einer ausgewaschenen Gothic-Rock-Gruppe mutiert waren und namen sich eine Auszeit, um unter dem Namen Daemonarch nochmal richtig den Teufel rauszulassen. Das Ergebnis war ein einzigartig-seltsames, hypnotisches Black Metal-Album, das tatsächlich, wie der Albumtitel versprach, hermetisch in sich abgeschlossen und kaum mit einer anderen Band vergleichbar war. 8/10
Anspieltipp: ‘Lex Talionis’ (hier)
Deltron 3030 – “Deltron 3030″
(2000/Hip-Hop)
Eine futuristische Supergruppe aus so illustren und kreativen Underground-Stars wie Kid Koala, Dan The Automator und Del tha Funkee Homosapien. Zwischendurch singt auch mal Damon Albarn von Blur, weswegen Deltron 3030 nicht zu Unrecht auch als Vorläufer der Gorillaz gelten, obwohl sie viel mehr sind als nur das. Ihr bisher einziges Album, das ebenfalls den Namen “Deltron 3030″ trägt und eine Konzeptplatte über eine düstere Zukunftsdystopie ist, bleibt bis heute ein übersehener Klassiker des Hip-Hops abseits des Mainstream. 10/10
Anspieltipp: ‘Time Keeps On Slipping’ (hier)