Zwischendrin.
Zwischenzustände haben mich schon von jeher fasziniert. Orte, an denen das Land das Meer berührt, der Übergang vom Tag zur Nacht und umgekehrt, der perfekte Moment eines Rausches, Tagträume, mit geschlossenen Augen Musik über Kopfhörer konsumieren und dabei hellwach blieben, sich aus der Realität fortschreiben oder -lesen, und dennoch den eigenen Körper als in regelmäßigen Abständen Aufmerksamkeit forderndes Anhängsel immer wieder wahrnehmen, mit einer Gruppe von Menschen unterwegs, aber kein Mitglied von ihr zu sein, das Verlieben.
Diese Dinge sind jederzeit instabil, kleinste Veränderungen von außen oder innen lassen sie kippen und dann werden sie zu schalen, abgeschmackten Schatten ihrer selbst, zu der Art Kitsch, als die sie pragmatisches Persönlichkeiten, die sich gegen derartige Erlebnisse sperren, von vornherein abtun. Sich in Zwischenzuständen zu bewegen ist deswegen immer ein Balanceakt. Das Paradoxe daran ist, dass es einerseits ein hohes Maß an Konzentration verlangt, sich andererseits aber wie freies Schweben anfühlt, sich auf dem schmalen Grad zu halten.