Narzissmus und Kakteen.
Eins.
„Mein Verstand greift gierig nach allem, das er dort findet, meine Finger umklammern alle existierenden Eventualitäten und die Dinge, die sonst noch erreichbar sind. Es ist wenig bis nichts, es passt in eine einzelne Hand, aber man muss sich eingestehen, dass es schön glitzert, das kannst selbst Du sehen. Zumindest hofft das ein Teil von mir, dieser Teil, der sich im Kreis um mich selbst dreht und der dieses Selbst noch immer als ein Wir liest, in dem das Du bereits gar nicht mehr existiert, weil es wie selbstverständlich absorbiert wurde und sich absorbieren hat lassen. Menschen sprechen manchmal mit Pflanzen. Sie murmeln Hauptsätze, in seltenen Fällen sogar mit besonderer Mühe angefertigte parataktische Konstruktionen in ihre Kakteen, während sie Gießkannen in der Hand halten. Ich kann diese Menschen verstehen, ich bin in gewisser Hinsicht noch schlimmer.“ – „Glaubst Du, dass Du verstehst, was Du da sagst?“ – „Ja.“ – „Du bist ein Betrüger. Du liest kein Wir, Du liest ein erweitertes Ich.“
Zwei.
Die Leute gucken mir in die Augen, das ist revierverletzend. In dem vom Regen ganz silbrigen Kreis, den ich um mich gezogen habe, koche ich Erinnerungen auf und versuche weiterhin, Deine Gegenwart und Körperlichkeit zu ignorieren. Ich kann meine Sätze einfach nicht bändigen, ich bin kein Dompteur wie die Anderen und ich schere mich nicht um mich selbst oder die Zukunft. Ziellose Vogelspuren im Schnee und meine neurotische Art. Du bist nicht meine Muse, denn das hier ist keine Kunst. Menschen sprechen manchmal mit Pflanzen. Sie murmeln Hauptsätze, in seltenen Fällen sogar mit besondere Mühe angefertigte parataktische Konstruktionen in ihre Kakteen, während sie Gießkannen in der Hand halten. Ich kann diese Menschen verstehen, ich bin in gewisser Hinsicht noch schlimmer.