Gleichung.
„Ich fühle mich wie etwas, das von einem Lastwagen gefallen ist“, sagt sie. „Ich habe die dunkle Ahnung, dass es noch andere gibt, die sind wie ich, andere, bei denen ich mich zu Hause fühlen würde, aber die sind nicht hier. Ich liege hier rum, an einem Ort, an den ich nicht gehöre, ganz alleine. Und ich bin aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage, hier wegzukommen. Es ist nicht einmal möglich, dass mich jemand aufhebt und mich dorthin bringt, wo ich hin soll, denn niemand weiß, wo mein Bestimmungsort eigentlich ist. Der Lastwagen ist schon längst wieder beladen worden, mit anderen Gegenständen, und auf der Reise an ein völlig anderes Ziel.“
„Nette Metapher“, sagt er, „aber dieses Gefühl ist so verflucht typisch, dass man schon wieder ein ‘arche-’ davorklemmen könnte. Das Drama des Invidualismus, das Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit. Diese brutale Empfindung, völlig anders zu sein als der Rest der Leute, die man halb verabscheut und halb genießt, bei der gleichzeitigen Ahnung, dass irgendwo da draußen jemand ist, der einem exakt gleichen könnte? Das kann vermutlich so ziemlich jeder von sich behaupten.“
„Ich glaube“, sagt sie, „Du bist auch von einem Lastwagen gefallen. Aber Du redest Dir lieber ein, dass es nicht so ist, damit Du nicht so traurig davon wirst.“