(Vor)Urteil.
Ich habe kein Recht, Dich für Deine Handlungen zu verurteilen. Aber ich habe ein Recht dazu, Dinge zu fühlen. Wenn sich eine Handlung wie ein Verrat anfühlt, dann habe ich alles Recht der Welt dazu, einen Verrat zu proklamieren und mich von der Person fernzuhalten, die den Verrat begeht. Ich bin vorsichtig mit Menschen, weil ich weiß, dass sehr viele von ihnen langweilige, einfach gestrickte Wesen sind, die eine Andersartigkeit nur vortäuschen, um Interesse bei ihren Mitmenschen zu wecken. Ich warte lange ab, bis ich einer Person mein volles Vertrauen schenke und beobachte sie in der Zwischenzeit. Sehr oft stellt sich heraus, dass sie nicht vertrauenswürdig ist. Die Art und Weise, wie Du mir mitgeteilt hast, dass Du jemand anderen gesucht und gefunden hast, vordergründig wegen meines Abwartens, hintergründig deswegen, weil Dir im Prinzip egal ist, wer an Deiner Seite geht, weil es Dir niemals um mich, sondern um Deine Probleme mit Einsamkeit ging, sprach das Übrige. Es lag Triumph in Deinen Worten, als ob Du mit dieser Tat gegen mich gewonnen hättest, obwohl es nie irgendeinen einen Wettkampf zwischen uns gab. Es gar nur meine Zurückhaltung und sie war in Deinem Fall ganz offenbar sehr berechtigt.