Schriftstück.

Ich lebe, um mich zu finden und schreibe, um mich zu verlieren. Schreiben ist: Das, was man an Eindrücken, Gefühlen und Details wie ein Schwamm aufgesogen hat, bis auf den letzten Tropfen auf ein Stück Papier auszuwringen, es genau von allen Seiten zu betrachten, wie ein Journalist, der Recherche über sein eigenes Leben betreibt, es mit dem Aufschreiben erst greifbar und real zu machen, es dann in kleinste Einheiten zu zerhäckseln und völlig sinnentstellend zu rekombinieren, damit es kein Teil mehr von einem selbst als realer Person ist. Der Prozess hilft dabei, Erinnerungen genau zu erfassen, zu analysieren, zu verinnerlichen und dann ganz weit wegzuschieben, damit sie gar nicht erst die Chance bekommen, sich in Monster zu verwandeln.