Überleitung.
Ein Regentropfen fällt mir direkt unter dem linke Auge auf das Gesicht und läuft anschließend die (ebenfalls zu der Begriffseinheit „Gesicht” zählende, aber hier aufgrund der folgenden, naheliegenden Assoziation explizit so genannte) Wange hinab. Ich bin irritiert davon, wie sich das anfühlt und bleibe kurz in einem Hauseingang stehen.
„Ich habe schon lange nicht mehr geweint”, denke ich.
„Dafür schreibst Du in letzter Zeit eine Menge”, sagt ein anderer Teil von mir.
„Gute Theorie. Wenn es doch stimmt, was die Westentaschenpsychologie sagt, nämlich, dass man Gefühle einfach nur rauslassen muss, damit alles gut wird, dann ist das Schreiben vermutlich genau das, was das Weinen ersetzt.”
„Schreiben ist quasi Weinen auf Papier”, sagt der dritte Teil von mir, derjenige, der gerne alles auf knackige Aphorismen und Punchlines runterbrechen will.
Ein kurzes Schweigen, dann lachen drei Stimmen in meinem Kopf, beschließen, dass das sehr kitschiger Müll ist und wir laufen weiter durch den Regen in Richtung der Tankstelle, Tabak kaufen.