Rückspiegel (VII)

Dear P.,

Ich habe ziemlich oft an Dich gedacht in den letzten Woche, nicht nur wegen dem Geburtstag. Ich habe ein paar Tage lang gedacht, dass Du sozusagen die Mutter aller Menschen bist, die mich jemals verlassen haben oder verlassen werden. Später habe ich den Gedanken wieder verworfen, weil Du mich nicht verlassen hast, sondern ich Dich gehen ließ und nicht mitkam. Und ich habe endlich mal jemandem von Dir erzählt, auch wenn es nur ein paar Sätze waren.

Ich bin der letzte, der an solchen esoterischen Dreck glaubt, aber ich weiß, dass Du das ein bisschen an solchen Dinge gehangen hast: Als ich heute Duschen ging und die Kette abnehmen wollt, riss sie ab. Es riss nicht das Lederband, sondern das Metall riss. Das klirrende Geräusch des Anhängers, der auf die Fliesen fiel, brachte mich fast dazu, ohnmächtig zu werden.

Wenn das ein Zufall ist, dann ist es ein verdammt guter. Und wenn nicht, dann lasse ich Dich hiermit wissen, dass ich die Nachricht erhalten habe, dass Du noch immer verdammt viel Sinn für Timing und Melodramatik hast und dass ich die Kette trotzdem irgendwie reparieren lassen werde. Ich hoffe, es gibt dort drüben Internet ;)…

Dankeschön.