Kopfstimme

Wie sang der Winter?

“Irgendwann bist Du gänzlich verglimmt.”

In den Winkeln des Schädels
bleiben dann klebrige Schatten
von Nichts.


Instant Poetry (XCIV)

Organismus

Jede Nacht entlang
und treulich, mit schartigem
Schnabel die Töne gewunden
ziehen farbige Kinder.

Jede Nacht am ferneren Himmel,
erscheinen mir alte Leiber
mit farblosen Stimmen.


Instant Poetry (XCIII)

Frische

Diese Würde, oh, hallte,
kann leichten Sinn verwirren;
Ein Fisch am Apfelbaum;
Er O himmlisch Wesen
Gott deinem Wort Gar;
Süße

Genuß himmlischer Milde,
Gott, erschaffen Es!
Schlaf, Schatz ist gekommen.
Welche schöne Braut
Auf sein durchlauchter Fürst.
Wie alle irdsche Band
Die Kuppel ist meines.

Düfte sie;
Sie hält so geisterschwül,
Zögernd gab deiner Phantasie,
aus da, kommen allhier;
Und, Violen, ringsherum,
Blüte, Frische und auch Orgelrauschen.


Kopfgeburt

Man hangelt sich von Tag zu Tag:
Es sind die kleinen Spinnereien, die zählen.


Instant Poetry (XCI)

In breite Luftstreifen verwandeltes Tanzen.


Der Ball

Der höfliche Tanz der grauen Gespenster:
Kleider rascheln,
Stimmen wispern,
lautlos lachen blasse Münder;

Unsichtbar und doch zu spüren:
Der Tod steht mittendrin
und winkt direkt zu mir rüber.


Instant Poetry (XC)

ich hör

die kakerlake braucht einmal
du möchtest widerliches Krallen
abends leuchtest du unwirklich, Sekunde
ich hör fettige tage
ich hör fettige tage


Instant Poetry (LXXXIX)

Freudensprung

Die Königin vibriert verrückte Blumen,
gestern malte ich das Flüstern.

Du sagst, ich streichle zu oft Menschen;

Das Leben wartet des Nachts blauer;

Eine Frau sehnt glühend Regentropfen.

Dann träume ich
– ein Kind strahlt später.


Instant Poetry (LXXXVIII)

Glaubenskriege, Glasmurmeln, Gliederpuppen:

Ich krieche um den Gefühlsmüll
meine letzten Ichs und muss kotzen.

Die Anfangszeit sei fast nie ganz
nur Fangeinsatz noch Eistanzfang.


Instant Poetry (LXXXVII)

Redlich mein arabisch Roß,
fern der beweglichen Augen:

“Mich läßt’s so bleich,
der süße Frühling.”


Zerstreuung

Zwischen Windeln und Kakteen
steht Dr. Jedermann und denkt
dass ihn in seinem Hause
alles von sich selbst ablenkt;


Instant Poetry (LXXXVI)

Die Nacht verschlang es wieder – Höllenfeuer überall!


Einzig, manchmal

Die Explosion des Regenbogens;

Mein einzig Licht und keine Fragen.

Manchmal verechot sich in der Realität das Nichts,
manchmal verstrickt sich alles beim zerhäkeln.