Shortreviews (II)
Coen Brothers – „Burn After Reading“ (Film; 2008)
Was kann eigentlich schiefgehen, wenn die Coen Brothers mit einer Riege hochklassiger Schauspieler und einem Drehbuch arbeiten, dass in jeder Szene drei Haken schlägt? Richtig: Nichts. „Burn After Reading“ ist deutlich besser als der überhypte, pathetische und von aneinander gereihten Zufällen getriebene „No Country For Old Men“. Intelligentes Unterhaltungskino am Ende der 00er sollte genau so aussehen. 8/10
James Manos, Jr. – „Dexter“ Season I (TV-Serie; 2006)
Originell konzipiert, gut geschriebener Handlungsbogen, modern produziert. Man merkt zu jeder Zeit die starke Literaturvorlage und das Talent der Macher hinter der ersten Staffel der Serie „Dexter“. Dennoch: Die Westentaschenpsychologie, der ständige moralische Zeigefinger und der Star Wars-Twist am Ende schwächen die Qualität dieser 12 Episoden deutlich. Und Langweile ist bei einer einzigen Hauptfigur für die kommenden Staffeln natürlich vorprogrammiert. 7/10
Philip Boa & The Voodooclub – „Diamonds Fall“ (Musik:Album; 2009)
Es hat eine richtig gute Produktion, es hat diese klassischen, zerfallenden Indie-Melodien, dieses neue Album der niemals gänzlich abschreibbaren Legende Philip Boa. Trotzdem ist es leider eines seiner schlechteren Alben, was vor allem daran liegt, dass ihm die richtig guten Songs, die Volltreffer, dieses mal fehlen. Boa singt und schrammelt sich durch elf Tracks, scheinbar von sich selbst gelangweilt und zeigt keinerlei richtig tiefe Leidenschaft. 6/10