Heimfahrt.

„Denkst Du, wenn Du fährst, manchmal auch darüber nach, das Auto einfach auf die gegenüberliegende Seite der Straße zu lenken und einen entgegenkommenden LKW zu rammen, nur damit unsere gemeinsame Zeit nicht irgendwann enden kann?“, fragte sie und lächelte zu mir auf den Beifahrersitz rüber.

„Nein, darüber denke ich nicht nach“, sagte ich.

„Ich schon“, sagte sie. Und dann fuhr sie uns die restlichen zweihundert Kilometer nach Hause, während ich einschlief, der aus dem CD-Spieler kommenden Musik lauschend. Vier Monate später war unsere gemeinsame Zeit zu Ende, und nach einigen Jahren begann ich damit, zu vergessen, wie diese Zeit eigentlich war. Das Gespräch aber klebt bis heute in meinem Kopf wie Kaugummi unter einer Schulbank, zum Teil sicherlich deswegen, weil ich pathetische Dialoge mag, aber zu einem viel größeren Teil deswegen, weil ich mir sehr sicher bin, dass sie in diesem Moment meinte, was sie sagte. Ich habe danach niemals wieder eine Liebeserklärung bekommen, die einen so starken Eindruck hinterließ.