Kaskade 7-1

Ein Manifest gegen die Beliebigkeit. Jemand stolpert über etwas. Etwas fällt über jemanden her. Neun Monate später kommen die Resultate. Dann: Sich ungebührlich in Illusionen verhangeln, die Etikette schlimm missachten, weil man keine Ahnung hat, welcher Fluchtweg sonst noch offenstünde. Wenn es ernst wird, nimmt jeder Reißaus, bekanntes Verhalten als Ausrede, Gemütlichkeit und Faulheit behalten Oberwasser, ob es den Tiefgang unter der still glänzenden Grenzfläche gibt, bleibt ungewiss, wenn keiner taucht. Ich möchte einen Roman schreiben, in dem die Protagonisten auf Strukturebene wechselseitig miteinander verschmelzen, so dass niemand mehr weiß, welche Figur eigentlich welche Charakterzüge trägt, es sei denn, er nimmt Zettel und Stift und schreibt jede Seite mit. Kostbares Wissen wird von einer Maschine einfach verschlungen, unbezeugte Taumelbewegungen vor einer wirklich gewichtigen Entscheidung. Unlängst eingetroffen: Die Vehemenz eines nicht sonderlich spezifischen Raunens. Ich stelle mir Menschen wie Planeten vor, auf denen sich tektonische Platten langsam verschieben, Vulkane unter der Wasseroberfläche aufbrechen, Gräben aufreißen, Gebirge verschoben werden, bis sich irgendwann Kontinente (de)stabilisieren. Wenn man es ernsthaft macht, dann ist das Schreiben wie sich mit einer Rasierklinge Wunden zufügen, damit sie endlich heilen, paradoxer Müll, der eigentlich gar nicht funktionieren dürfte. Ich stelle mir Menschen vor, denn ich habe nur Texte und ich weiß gar nicht, ob das ein schrecklicher Fluch oder ein Segen ist.