Instant Poetry (CV)

Es tobt der Chor der Beter:
Gelbe Bäume, alte Lieder.


Instant Poetry (CIV)

Puste

Selbst herzlos ohne seine Zweige schien:
Der kahle Baum.

Desselben große Blätter sprachen:
“Hin und her getrieben!
Niemand schlief!”

Den Hauch Tod empfand nicht nur die Regenflut
und sie tanzten nieder vor diesen Erdentagen.


Instant Poetry (CII)

Verwunderter Widerhall:
“Mitleid war die maskierte Lust?”


Besucher

Verzaustes Niemandslicht
im Stadtgebrodel.

In den Hinterhöfen
kotzen die Menschen
auf den Beton.


Instant Poetry (CI)

auf ewig diese Lust, wenn da
von Woge zu Woge das Pferd führt:
Uns gefiel wohl mein Fuss.


Instant Poetry (C)

Mit siebzehn Augen späht die Kreatur
direkt in dein Gehirn hinein und sieht:
Das, was doch nie jemand sehen sollte,
nämlich Dich.

Du drehst Dich um und läufst nach Westen,
die Flucht ist sinnlos, wie Du selbst erahnst.


Instant Poetry (XCIX)

Ungesungene Lieder in Ketten:
Alles keimt – ganz deep in my mind.


Sag jetzt nichts

Zwitscherkalt und zwischen Worten;
Wir flüstern uns die eigenen Gedanken
aus einem Grunde nicht ins Ohr:
Wir denken, dass wir Telepathen sind.


Instant Poetry (XCVIII)

Inversion

Ich hätte heute keine Welt bestellt:
Dieser Morgen wurde, einfach so
und unbedacht ans Land gespuckt.

Leg Dein Ohr auf die Schienen
und lausche dem Zug.


Instant Poetry (XCVII)

Die Stille durchstochen;
Sei böse, Echo!


Freistil (CLIV)

Das Nichtschreiben spricht Bände:
Ich zitt’re durch Tage
und halte stehts Ausblick
nach Bergen aus Wolle.


Instant Poetry (XCVI)

Bäume blühen bis Dinge verstummen,
schwere Lungen atmen Teer.

Im Kreis der Mäuse verschlief ich diesen Tag.


Instant Poetry (XCV)

Und unheiliges Blinken im heiligen Sinn
in unendlichen Wonnen
sinken ganze Städte hin
zum wildbewucherten Grab des Autors!