Instant Poetry (CXXXIX)

Glänzende Flügel auf goldner Ferne,
Lichter voller Kehle;

Und’ n Blitz vom Dach.


Instant Poetry (CXXXVII)

Ich hab leere Hände
und kein Land gewonnen.

Von der Erderwärmung kriegen wir hier sowieso nix mit.


Hirnsplitter (I)

Drüben, in der Papierecke:
Zwei leere Notizbücher sprechen über das Vergessen.


Instant Poetry (CXXXVI)

Nimm die Früchte mit in Schatten,
die morschen Knochen zu den Zweiflern.

Gib die Töne gleich den Bettlern,
und sonne Dich dann ganz allein im Wipfel.


Untitled

Mehr getrieben als Akteur,
hinter den Schatten sitzend -
spiele auf den Saiten des Silbenmaßes
mach auf des Wirbels Sturm:
Es düstert.


Instant Poetry (CXXXII)

Donner, ruft, bring, Wind.
Ein jener bei unserem Ausgang stand:
Ich bot der Menschheit Stirn
und beschwor auch keine toten Löwen.


Instant Poetry (CXXXI)

Stichtag

Ohne Ziel anstaunen:
Am Grabe blüht ein Drachen,
alles schien Maiglöckchen
zu seiner Zeit.


Instant Poetry (CXXX)

Naturlocken

Taumeln: Haare sind erwacht.
Arme, kleine, zarte.


Instant Poetry (CXXIX)

Laubwerk.

In den Augen des Königs:
Jeder Tag voller Huld,
jeden Augenblick ergreift mich
singendes, sägendes Saitenspiel.

Einen Weinberg, Geliebte, singe:
Die Blätter wehn Zypressen fort.


Instant Poetry (CXXVIII)

Dasselbe Blau, dieses Blau
im Westen.

Klopf dreimal ans Bett und vergiß die Zeit.


Instant Poetry (CXXVII)

Blumen schweben
überm Niemandslicht:

Ich wandere auf jeden Fall fertig.


Instant Poetry (CXXVI)

Siebzehn Tropfen Seeligkeit,
lüge die Diebe Deiner Zeit an
und verbarrikadiere Dich vor
den verlorenen Hoffnungen.

Und das alles für ein bisschen Ausverkauf.


Perspektive

Geplante Wachsamkeit,
verplanter Schlaf,
verträumt im Freibad,
blick herab
auf die Savanne meines Ichs.