Briefe an Emily (II)

Emily ist mein Fakeaccount bei StudiVZ. Sie bekommt oft unaufgefordert Post von Männern.

Befreff: efnh

willst du mal mit mir ausgehen? hab ich dich das schonmal gefragt? ich schaffe es auch, dich aus deinem einsamen dasein zu befreien. ich kann das. aber du brauchst auch nicht antworten. du kannst ruhig weiter für dich selbst sein. das ist ja auch total super..

T. (bei seinem dritten Versuch, mit Emily Kontakt aufzunehmen; Profilkernsatz: “Das Spiel heißt Verführung – und wer sich verliebt – VERLIERT”) am 11.06.2008


Briefe an Emily (I)

Emily ist mein Fakeaccount bei StudiVZ. Sie bekommt oft unaufgefordert Post von Männern.

Betreff: Hi Du!

hallo Du

einen schönen Gruss aus BT – ich hab gerade dein Profil gelesen. Ich bin M. aus B., bin 183cm gross und schlank. Ein Bild schicke ich Dir gerne zu. Ich bin selbstständig und arbeite als Feinmechaniker. Ausserdem bin ich ehemaliger Fotograf und hab noch einige andee Berufe gelernt..

Ich finde dich sehr interesant und würde gern mit weiter dir reden. Was du gerne machst und wie es dir so geht! ich bin zwar älter als du aber nett und sehr freundlich. Ich fotografiere gern und lese Bücher, z. Zt über Psychologie.

Weil ich selbstständig bin habe ich wenig Zeit wegzugehen. Darum freue ich mich jemanden nettes kennen zu lernen. Ich suche eine Frau zum unterhalten und was unternehmen und für alle schönen Dinge zu zweit.Dabei lade ich Dich auch gerne ein.

Ich freue mich von Dir zu lesen!

M.

M. (40, Profilkernsatz: “Ich suche eine nette Frau”) am 09.11.2008


Wort für Wort (XLVI)

“Kommst Du mir ins Bett?” – “Ins Bett? Ich wollte jetzt zum Arzt gehen.” – “Hm… Ich bin Arzt!” – “Soso. Wofür bist Du denn Arzt?” – “Für, äh, Heilkunde!” – “Für welche Heilkunde denn?” – “Für allgemeine. Und spezielle!”


Wort für Wort (XLV)

“Ich finde, man sollte mit Sonnenaufgang aufstehen und mit Sonnenuntergang schlafen gehen.” – “Dann hätte man im Winter aber nicht viel vom Tag.” – “Aber andere Tiere halten ganz Winterschlaf.” – “Wir sind doch keine Tiere.” – “Nicht?” – “Also ich weiß ja nicht, wie das bei Dir so ist. Aber ich nicht.”


Wort für Wort (XLIV)

“Hey Du, ich ruf an, weil, äh, Du kennst Dich doch mit Computern aus, oder?” – “Kommt auf das Gebiet an, aber grundsätzlich: Ja.” – “Gut. Also das Internet geht nicht.” – “Ich kann Dich beruhigen. Ich sitze grade selbst vor dem Rechner und das Internet funktioniert einwandfrei. Es muss also an Deinem Anschluss liegen.”


Wort für Wort (XLIII)

“Ich könnte Dich auffressen.” – “Und ich würde mich gern von Dir fressen lassen.” – “Hm. Ungefähr so könnte das Gespräch bei dem Kannibalen von Rothenburg auch verlaufen sein. Nur ohne Knutschen!”


Wort für Wort (XLII)

“Machst Du heute noch das Passbild?” – “Ne. Morgen. Meine Haare sehen heute komisch aus.” – “Deine Haare sehen immer komisch aus.” – “Und ich bin unrasiert.” – “Du bist immer unrasiert.” – “Ich bin nicht immer unrasiert. Und auf dem Passbild will ich das schon gar nicht.” – “Warum denn nicht?” – “Ich will nicht, dass man mich auf dem Passbild erkennt.” – “Das ist ja wohl das Bescheuertste, was ich je gehört habe.”


Wort für Wort (XLI)

“Eine Frage: Spielst Du Gitarre?” – “Ja, manchmal. Ein bisschen.” – “Dann aber bitte in Zukunft nicht mehr stundenlang mitten in der Nacht, wenns geht.”


Wort für Wort (XL)

“Lass uns woanders hingehen. Die Band ist scheiße.” – “Woher willst Du das den wissen? Die haben doch noch nicht mal angefangen zu spielen.” – “Guck Dir mal die Leute hier an. Wenn die Mehrheit der Fans einer Band Hosen anhat, die mehr als einen Reißverschluss haben, muss die Band einfach scheiße sein.”


Unzitat (VII)

Ich liebe das süße Leben und ich liebe die Stille. Aber ich glaube an den Sturm.


Wort für Wort (XXXIX)

Strukturalismus

“Meinst Du die Tür ist offen oder geschlossen?” – “Hmm… Sie war heute den ganzen Tag geschlossen.”


Wort für Wort (XXXVII)

“Manchmal, wenn Du gähnst, dann klingt das wie Death Metal.”


Wort für Wort (XXXVI)

“Ich muss sagen: Du bist wirklich einer der wenigen kompetenten kreativen Menschen, die ich in Bayreuth bisher getroffen habe.” – “Das ist kein Kompliment. In Bayreuth gibt’s keine kreativen Menschen.”