Drei Tage Leben.

Ich war am Wochenende mitten in der Nacht plötzlich in einem surrealen Irrgarten aus metallischen Skulpturen neben einem innen und außen komplett  mit Graffiti bemalten Haus, in dem es brennende Mülltonnen und irre Künstler in Wohnwägen gibt, wurde beim Einbrechen mit der Kamera in ein komplett von der Natur überwuchertes und verfallenes ehemaliges NSA-Gelände von einem missmutigen Ami-Wachposten erwischt, der so wirkte, als ob er dort jeden Tag Hausfriedensbrecher rausfischt und mich einfach durch ein Loch im Zaun wieder nach draußen schickte, habe in einer Bar, in der ein komplettes Wohnzimmer verkehrt herum an der Decke klebt, die wohl schlechteste existierende Liveband aller Zeiten erlebt, aber auch einen alternden Sänger mit Ziegenbart von einer anderen, sehr originellen Band aus Amerika kennengelernt, die zu elektronisch-psychedelischer Musik semischamanische Gesänge über Liebe performt, traf ein bezaubernd schönes Mädchen mit einem roten Grunge-Holzfällerhemd, die aus einem Land stammt, dessen Namen ich noch nie zuvor gehört hatte, verlor Sie wieder im Gewimmel der Nacht, photographierte heimlich Tonnen von Passanten auf der Straße und unterhielt mich auf dem Weg nach Hause eineinhalb Stunden mit einem aus Amerika und England zurück kehrenden Doktoranden der Biologie über sämtliche denkbaren Aspekte des HI-Virus, die er unglaublich anschaulich darstellen konnte.

Nicht schlecht für nur drei Tage.