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Streunen

Ich laufe fast jede Nacht zu Fuß durch Bayreuth. Ich will so viel wie möglich von der Stadt sehen, bevor ich verschwinde und das geht nur in den Stunden zwischen ein und drei Uhr, weil man nur dann einen richtigen Blick auf die vom halbdunkel des Kunstlichts betonten Gebäude werfen kann, ohne von Verkehr und Passanten abgelenkt zu werden. Man trifft um diese Uhrzeit nur noch Katzen in der Stadt. Es gibt verdammt viele hier, man sieht sie nur tagsüber nicht und sie haben ihre Reviere mitten in Stadt zwischen den ganzen Wohnhäusern. Ich würde gerne sehen, wie ein Stadtplan aussehen würde, wenn man nicht die von Menschen definierten Stadtteile eintragen würde, sondern die von jeweils einer Katze kontrollierten Gebiete. Meine Lieblingskatze ist schwarz und hat eine weiße Stelle am Ende des Schwanzes. Sie wohnt gleich hier um die Ecke. Ich habe sie Moojauw getauft, was sicherlich kein sonderlich origineller, aber ein passender Name für sie ist, denn sonderlich viel Charakter hat sie nicht (auch wenn das bei einer Katze immer noch heißt, dass sie mehr Charakter als die meisten Menschen hat) und ich bilde mir ein, dass das daran liegt, dass sie eine Stadtkatze ist und die richtige Natur höchstens vom Hörensagen kennt. Bisher traf ich Moojauw fünf Mal, und jedesmal, wenn sie mich in der Ferne um eine Ecke biegen sieht, erschrickt sie zuerst, geht in eine geduckte Haltung und beobachtet dann jede meiner Bewegungen ganz genau. Wenn ich in dem Moment ein falsches Signal sende, entschlüpft sie durch irgendeinen Zaun in einen Hinterhof und kommt nicht mehr hervor. Wenn ich aber in die Knie gehe und leise ihren Namen rufe und mich dann mit ausgestreckter, flacher Hand und in geduckter Haltung ihr nähere, ohne zu rennen oder ohne zu deutlich zu machen, dass ich sie unbedingt erreichen will, wenn ich also auf die mit Interesse, aber ohne zu starke Fixierung vorsichtig auf sie zugehe, dann lässt sie sich sich einfach auf die Straße fallen, deren Teer von der Sonne auch in der tiefen Nacht noch ein bisschen warm ist und wälzt sich von einer Seite auf die andere, bis ich ankomme und ihr den Nacken kraule. Sie schnurrt dann ziemlich laut und guckt mich verschwörerisch an, so als wäre ich eines der wenigen Lebewesen, die verstehen, was hier draußen vor sich geht, mitten in der Nacht. Sie erinnert mich ein kleines bisschen an mich selbst.


NeuRosen (XLV)

Ich sehe tote Ideen.*


Begründung

Kreative Pause: Nikotinentzug.


Metareflexion, yeah! (XXIX)

Ich bin Schriftsteller. Aber ich schreibe nicht. Es hat keinen Sinn. Ich verbringe mehr Zeit damit, mich zu betrinken als damit, zu schreiben. Ich wünschte, ich könnte diesen verdammten Roman schreiben, den ich schon schreiben will, seit ich irgendwie aus meiner Pubertät wieder herausgekommen bin (unbeschadet könnte man es kaum nennen) und damit einen Hit landen, der dafür sorgt, dass ich für den Rest meines Lebens keine finanziellen Probleme mehr habe. Aber ich kann es nicht. Und das liegt nicht daran, dass ich der Meinung bin, dass heute sowieso keine Sau mehr Romane liest oder das ich vermute, dass ich nicht das Talent dazu hätte, sondern eher daran, dass meine Figuren billige Klischees sind.

Sie sind keine Klischees im eigentlichen Sinn, nicht so wie XY (setz einen beliebigen Namen hier ein, der Dir in den Sinn kommt) ein Klischee ist, sondern Klischees in einem ganz persönlichen, eher ideolektischen Sinn. Ich schreibe nur über mich und über Menschen, die ich kenne und obwohl ich weiß, dass die meisten Schriftsteller auf der ganzen verdammten Welt genau dasselbe tun, weigere ich mich irgendwie, das als Kunstform anzuerkennen. Ich meine: Was soll diese Scheiße? Kunst sollte Fiktion sein. Sie sollte alleine aus dem Hirn entspringen, nicht aus profaner Erfahrung. Sie mögen vielleicht einwerfen, dass das niemand merken würde, genau wie es bei allen anderen Schriftstellern vermeintlich niemand merkt, aber das ist eine verdammt egoistische Sichtweise von Ihnen, ja genau Ihnen.

Um das Argument zu Ende zu führen: Ich schreibe den Roman nicht, weil jeder aus meinem näheren Umfeld es sofort merken würde. Jeder von diesen Leuten würde sofort wissen, worüber ich da schreibe und welche Figur Charakterzüge von wem hat. Und das ist sicherlich nichts, was man unbedingt erklären oder vor irgendwem rechtfertigen will, noch dazu, wenn man den Anspruch hat, Fiktion zu produzieren. Und wissen Sie: Ich kann sogar beweisen, dass diese Sache mit der Assoziation auf richtige Menschen eine Tatsache und nicht nur eine Theorie ist. Ich habe das sogar schonmal bewiesen, in einem älteren Text von mir, der ähnlich endet wie dieser hier enden wird. Oder dachten Sie etwa nicht, dass die Person, die hier spricht, der reale Mensch hinter diesem Blog ist?


Schrat

Eigentlich ist es kein Wunder, dass ich den Ruf habe, etwas kauzig zu sein (“Waldschrat”): Die Gegend, in der ich geboren wurde und in der ich ganze 18 Jahre meines Lebens verbracht habe, zählt nicht nur zu den dünnbesiedeltsten Regionen von ganz Deutschland, sondern ist auch fast zu 50% von Wald bedeckt. Das zumindest behauptet Wikipedia. Ich hätte intuitiv auf 90% getippt.


NeuRosen (XLIV)

Frag doch lieber nach der Zukunft.


NeuRosen (XLIII)

5 Dinge, die der Autor dieses Blogs mag (I):

- das Gefühl von unausweichlichem Wissen um die Zukunft im dem kurzen Moment der Erkenntnis, in dem man bemerkt, dass man gleich niesen muss.

- die Farbe hellgrün.

- auf dem Parkplatz der Universität im Auto sitzen und in sein Notizbuch schreiben.

- finnische 1-Euro-Münzen.

- das Wort “Nummer” in jeglichem Bezug, der nichts mit Zahlen zu tun hat.


Vor-Sätze (VI)

Tanzberauscht, schmalgratig, immer wieder kurz wankend, immer wieder kurz schwebend, aber weder fallend noch fliegend. So werde ich leben.


NeuRosen (XLI)

Der Fehler lag nicht an sich darin, dass ich mir die Arme aufgeschnitten habe, sondern darin, dass ich damit die Sache mit Bedeutung aufgeladen habe, die sie in Wirklichkeit gar nicht verdient. Und dann sprang diese Aufladung auf Dich über und zurück und über… das ist das Problem mit dem Spiegelmenschendasein.


NeuRosen (XXXIX)

Mein neuer Schreibstil.

Die X Jungs von RECHERCHEMÖGLICHKEIT aus dem schönen Land X machen schon seit X Jahren zusammen Musik und haben mittlerweile X Alben aufgenommen. Das hört man ihrer neuen Platte “Writing without Information” auch sehr deutlich an: Die druckvolle Gitarrenarbeit von X, schön in Szene gesetzt von Produzent X (auch tätig für X und X) fügt sich nahlos an die, wie schon auf der vorherigen Platte X, extrem dynamischen Vocals von Sänger X, der stellenweise ganz nah an die von der Band oft erwähnten Vorbilder X und X heranreicht. In den seltenen Fällen, in denen die Band eine Ballade einstreut klingt das dann wie X oder X. Das gilt vor allem für den Titelsong “It’s Impossible”, bei dem X mit aller Deutlichkeit klar macht, dass er die Person, an die der Song gerichtet ist, über alles liebt, aber dass seine Arbeit sehr darunter leiden wird, wenn X. Die Lyrics sprechen in dieser Hinsicht Bände: “XXX”.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: “Writing without Information” ist ein durchgehend solides und hörenswertes Album, allerdings fehlt bei den meisten Songs der Groove von X, der im Genre X eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Zu erwähnen wäre noch das tolle Artwork, entworfen von bekannten oder unbekannten X, der möglicherweise auch für X an der Platte X, aber auch für X im Bereich X gearbeitet hat. RECHERCHEMÖGLICHKEIT sind mit ihren xten Versuch, endlich so gut zu werden wie X zwar schon nah an X, aber Potential zu mehr ist definitiv noch einiges vorhanden. Schätze ich mal. Hab das Album nicht angehört. Ohne Möglichkeit, die X zu füllen, wäre es auch relativ sinnlos.

X Punkte


NeuRosen (XXXVIII)

Ich wünsche mich zurück zu den Weinbergen aus Wolle.

Gespenster verfangen sich darin.

Man kann die Sonne darin glitzern sehen, morgens, wenn die andere Welt noch schlummert.


Fragestunde (VII)

Welches Verhältnis hast Du zu der Arbeit, die Du ausübst, um Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Siest Du sie als Teil Deiner Persönlichkeit oder ist eher das, was Du in Deiner Freizeit tust der eigentliche Ausdruck Deines Selbst?