Der Musikjournalist (V)

Ich komme gerade nach Hause vom Konzert von Negură Bunget und Kathaarsys in der Markthalle Hamburg und stelle wieder einmal fest, dass die schwarzgekleideten, langhaarigen Fans von Extreme- und Black Metal-Bands die freundlichsten und angenehmsten Konzertbesucher überhaupt sind. Da wird nicht gedrängelt, niemand rempelt einen an, niemand filmt dauernd mit dem Handy, niemand grölt besoffen und/oder hirnlos herum und während der Songs herrscht andächtiges Schweigen statt dummem Geplapper. Man ließ mich sogar, ohne dass ich bei jedem Einzelnen hätte nachfragen müssen, bis ganz nach vorne, von wo aus ich in Ruhe meine Photos machen konnte. Großartig.

Ach ja: Die Show war natürlich ebenfalls sehr spannend. Ein paar Bilder gibt es in den nächsten Tagen hier im Blog zu sehen, die ausführliche Rezension erscheint in der kommenden Ausgabe des Legacy. Wer Negură Bunget mal antesten will, der folge bitte diesem Link, um sich ein wirklich wunderschönes Musikvideo der Band anzusehen und sich ihre phänomenale Musik anzuhören.


Musikalische Fundstücke (XIV): Chinese Democracy-Review

Der Rolling Stone hat als erstes größeres Magazin eine ausführliche Rezension des kommenden Guns N’ Roses-Albums “Chinese Democracy” online und vergibt 4 von 5 Sternen.

Zu lesen hier.


Tiefenstrukturanalyse (XXVII)

Ich habe mir gerade die komplette “Debatte” von Marcel Reich-Ranicki und Thomas Gottschalk über die Qualität des Fernsehens auf youtube angesehen. Das Hauptproblem dieser Diskussion (die eigentlich keine war, weil beide beständig aneinander vorbeiredeten) bestand meines Erachtens in einer Gemeinsamkeit dieser beiden so unterschiedlichen Personen, nämlich der, dass es sich bei beiden um alte Männer handelt, die geistig aus reiner Gewohnheit in U- und E-Kultur trennen und von daher nicht sehen können, dass es den Kompromiss, den Reich-Ranicki vorschlägt, längst gibt: Die gehobene Populärkultur. Wenn in der Diskussion nämlich tatsächlich unwidersprochen Helge Schneider und Atze Schröder auf einem gleichen Niveau angesiedelt werden, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Herren auch einen David Lynch-Thriller und den ZDF-Sonntagskrimi als gleichwertig betrachten würden. Dabei ist jeweils ersteres genau eine solche Art von Kultur, die die geforderte Verbindung von Unterhaltung und Kunst leistet. Ich komme also zu dem Schluss, dass Leute, die bei aktueller Unterhaltungskunst genauer differenzieren können, dringend gebraucht werden und melde mich hiermit für diesen Job.


Musikalische Fundstücke (XIII) – ‘Chinese Democracy’ (Single)

Es ist Realität geworden: Seite heute Mittag rotiert im amerikanischen Radio die erste Single des kommenden Guns N’ Roses-Albums “Chinese Democracy” (VÖ: 23.11.2008), dem ersten Album mit neuer Musik der Band seit “Use Your Illusion II” aus dem Jahr 1991. Der Titelsong der Platte ist zwar eine recht ungewöhnliche Wahl für die erste offizielle Veröffentlichung, weil der Song deutlich auf dem auf etwa einem Drittel der Platte vorherrschenden, neueren Gunners-Sound beruht (Axl singt mit einer tiefen Stimme, etwa wie bei ‘Mr. Brownstone’ und der Track braucht seine Zeit, um zu zünden), sollte aber dennoch die Vorfreude schüren. Die meisten der wirklich exzellenten Gitarren auf dem Song stammen im Übrigen von einem der herausragendsten und vielseitigsten lebenden Gitarristen, den so gut wie niemand kennt (und der einer meiner ganz persönlichen Helden ist): Buckethead.

Anzuhören auf der heute überarbeiteten, offizellen Webseite.


Musikalische Fundstücke (XII) – Gnarls Barkley & ‘Reckoner’

Gnarls Barkley covern den Radiohead-Song ‘Reckoner’ (vom 2007er Album “In Rainbows”) live in einer wirklichen Gänsehautversion.

Anzuhören hier.


Musikalische Fundstücke (XI) – “Chinese Democracy”

Der Realeasetermin für den längsten Running-Gag der Musikgeschichte, namentlich das kommende Guns N’ Roses-Album “Chinese Democracy”, das seit mehr als 14 Jahren in se making ist, scheint, wenn man verschiedenen Quellen glauben schenken darf, endlich festzustehen: Billboard.com, die Webseite der offiziellen amerikanischen Charts, berichtet heute, fast übereinstimmend mit Berichten der letzten Wochen durch MTV, Rolling Stone und Anderen, dass die Veröffentlichung für den 23. November geplant sei.

Man sollte zwar auch angesichts dieser scheinbar fast offiziellen Meldungen skeptisch bleiben, da in diesem Jahrzehnt noch kein Jahr verging, in dem nicht ein vermeintliches Releasedatum für das Album kursierte, aber die überdurchschnittlich hohen Aktivitäten der Band um Axl Rose in den letzten Monaten sprechen doch deutlich dafür, dass tatsächlich eine Veröffentlichung in diesem Jahr angestrebt wird: So erscheint nach dem stark industrial-lastigen ‘Shackler’s Revenge’, das auf den Soundtrack des Videospiels “Rock Band 2″ erstmals zu hören war, in einigen Tagen mit ‘If The World’ ein zweiter neuer Guns N’ Roses-Track, dieses mal im Rahmen des Abspanns des neuen Ridley Scott-Films Body Of Lies”. Auf dem Soundtrack wird der Song, der mehr nach dem klassischen Stil der Band klingt, allerdings genauso wenig enthalten sein wie man ‘Shacklers Revenge’ auf legalem Wege außerhalb des Videospiels hören konnte, was dafür spricht, dass es sich bei beiden Veröffentlichungen um kleine Testballons für die anstehende Promotion des richtigen Albums handeln könnte, das im übrigen, wenn man den Gerüchten glauben darf, in den USA exklusiv von Best Buy vertrieben werden wird. Welcome To The Jungle, Baby.


Vergessene Perlen (I)

New Radicals – “Maybe You’ve Been Brainwashed, Too”
(1998/Pop/Rock)

Gregg Alexander, normalerweise primär als Songwriter hinter den Kulissen für verschiedenste große Chart-Acts aktiv (unter anderem Ronan Keating, Sophie Ellis-Bextor, Enrique Iglesias, Hanson, Geri Halliwell oder Melanie C) nam 1998 für ein Album selbst das Mikro in die Hand: “Maybe You’ve Been Brainwashed, Too” von den New Radicals, die sich direkt nach der Veröffentlichung der ersten Single aus dem Album wieder auflösten, ist bis heute ein Meisterstück des zeitlosen Pop. 8/10

Anspieltipp: ‘Someday We’ll Know’ (hier).

Daemonarch – “Hermeticum”
(1998/BlackMetal)

Die Portugiesen der Dark-Metal-Gruppe Moonspell hatten Ende der Neunziger kurzzeitig selbst die Nase voll davon, dass sie inzwischen von einer extremen Metalband zu einer ausgewaschenen Gothic-Rock-Gruppe mutiert waren und namen sich eine Auszeit, um unter dem Namen Daemonarch nochmal richtig den Teufel rauszulassen. Das Ergebnis war ein einzigartig-seltsames, hypnotisches Black Metal-Album, das tatsächlich, wie der Albumtitel versprach, hermetisch in sich abgeschlossen und kaum mit einer anderen Band vergleichbar war. 8/10

Anspieltipp: ‘Lex Talionis’ (hier)

Deltron 3030 – “Deltron 3030″
(2000/Hip-Hop)

Eine futuristische Supergruppe aus so illustren und kreativen Underground-Stars wie Kid Koala, Dan The Automator und Del tha Funkee Homosapien. Zwischendurch singt auch mal Damon Albarn von Blur, weswegen Deltron 3030 nicht zu Unrecht auch als Vorläufer der Gorillaz gelten, obwohl sie viel mehr sind als nur das. Ihr bisher einziges Album, das ebenfalls den Namen “Deltron 3030″ trägt und eine Konzeptplatte über eine düstere Zukunftsdystopie ist, bleibt bis heute ein übersehener Klassiker des Hip-Hops abseits des Mainstream. 10/10

Anspieltipp: ‘Time Keeps On Slipping’ (hier)


Review: One Day As A Lion – “One Day As A Lion” (EP)

Kurz bevor er nur noch als fernes Echo in den Köpfen seiner hunderttausenden ehemaligen Fans vorhanden ist, meldet sich der ehemalige Rage Against The Machine-Frontmann Zack de la Rocha mit einem Paukenschlag zurück. Und auf die Pauke hauen darf dabei niemand Geringeres als der ehemalige The Mars Volta-Drummer Jon Theodore, ohne Zweifel einer der begabtesten lebenden Schlagzeuger im Rockbusiness. Erzählen wir die Geschichte von vorne: Seit ganzen acht Jahren kündigt de la Rocha immer mal wieder an, musikalisch immer noch aktiv zu sein und ein Soloalbum zu planen, irgendetwas davon zu hören bekam man aber nie wirklich. Seine ehemaligen Rage-Kollegen durchlebten in der Zwischenzeit eine neue Band namens Audioslave von der Gründung bis zur Auflösung, drei Alben inklusive. Jetzt, im Fahrwasser der kürzlichen Live-Reunion der alten Crossover-Helden kommt de la Rocha endlich auch in die Gänge: One Day As A Lion heißt die nur aus ihm und Theodore bestehende Band und die leider nur fünf Songs umfassende EP mit dem gleichen Titel ist mehr als nur bemerkenswert geworden: Auf den ersten Blick wirkt alles sehr old school, fast 80er: Zacks messerscharfer Sprechgesang, John Theodores grandioses Drumming, ein paar elektronisch anmutende, flirrende Gitarren dazwischen und recht offene, originelle Strukturen. One Day As A Lion wirken gleichzeitig extrem retro und total futuristisch, man scheint beim Anhören geradezu mit Händen greifen zu können, wo die kreativen Differenzen lagen, die ihn dazu führten, diese damals so große Band zu verlassen: Das hier hätte niemals unter dem Bandnamen Rage Against The Machine veröffentlicht werden können, dazu ist es viel zu verspult und experimentell. Man mag über die quantitative Unproduktivität (fünf Songs in acht Jahren) des früheren Superstars denken, was man will: Mit One Day As A Lion macht er im Gegensatz zu Tom Morello und Co, die sich zum Schluss bei Audioslave bei gemächlichem Altherren-Stadionrock ausruhten, sehr originelle, progressive, fast avantgardistische Musik, die von Bedeutung ist. Wenn man mit offenen Ohren die diese EP hört, dann wünscht man sich fast, dass die Rage Against The Machine-Reunion erst mal auf Eis gelegt wird, damit die beiden kreativen Köpfe, die hier am Werke sind, noch die Zeit haben, ein ganzes Album einzuspielen. Es könnte eine kleine Revolution werden.

9 von 10 Punkten.


Musikalische Fundstücke (IX): Gorgoroth x 2

Die norwegische Band Gorgoroth, immerhin eine der dienstältesten Gruppen im Genre des Black Metal, hat sich getrennt. Der dritte Frontmann der Band, Kristian Espedal, der unter dem Pseudonym Ghaal aktiv ist, und der Bassist auf der einen Seite können nicht mehr mit dem Gitarristen und einzigen verbliebenen Gründungsmitglied Roger Tiegs aka Infernus auf der anderen Seite zusammenarbeiten, das verkündeten die beiden Parteien schon im Oktober 2007. Kreative Differenzen.

Das Ganze wäre nun eigentlich ein ganz alltäglicher Vorgang im Musikgeschäft und wäre auch nicht weiter beachtenswert, wenn nicht beide Seiten die Rechte an dem Bandnamen (der, das sei nur nebenbei erwähnt, eigentlich ein Wort aus Tolkiens ‘Lord Of The Rings’-Zyklus ist) für sich reklamieren würden, beide in ihrer eigenen Logik damit völlig richtig handeln würden und wenn sich die Situation nicht soweit zugespitzt hätte, dass neuerdings beide Seiten fast gleichzeitig ein neues Gorgoroth-Album aufnehmen wollen. Die Trennung führte also quasi zu einer Verdopplung der Band. Ein Vorgang, der meines Wissens nach einmalig in der Musikgeschichte ist. Wenn die Gerichte bis Mitte nächsten Jahres nicht eine Entscheidung treffen (und es sieht nicht danach aus, als wäre der Fall so schnell entscheidbar), dann bekommen wir jedenfalls zwei neue Alben von Gorgoroth. Von zwei verschiedenen Versionen der Band. Höchst interessant.


Musikalische Fundstücke (VIII): Originelles von Oasis

Die Gebrüder Gallagher von Oasis demonstrieren, wie man originelle Promotion für ein Album machen kann: Sie liessen die zum Großteil noch unveröffentlichten Songs ihrer kommenden Platte “Dig Out Your Soul” von 15 verschiedenen Straßenmusikerbands in New York covern und stellen die Videos der Performances nach und nach auf einen eigens dafür kreierten Youtube-Channel. Spannend.


Tiefenstrukturanalyse (XXVI)

Die Sache mit dem Affenhirn…

Seit vielen, vielen Jahren höre ich immer wieder die groteske Geschichte, dass in China (oder wahlweise Taiwan, Vietnam, Indonesien, Japan, Thailand, Indien oder Afrika) Affenhirn von lebenden Affen (‘live monkey brains’) gegessen wird. Die Legende besagt, dass ein Affe dabei unter einem runden Tisch im Restaurant festgeschnallt wird, der in der Mitte ein Loch hat, aus dem sein Schädel rausguckt. Dann wird der Kopf aufgesägt und die Gäste essen fröhlich das Gehirn aus dem Kopf wie aus einer Schüssel, während der Affe unter dem Tisch schreit, um sich schlägt und sich mit Leibeskräften wehrt.

Ich bin nach langer Recherche zu dem Thema mittlerweile stark davon überzeugt, dass es sich um eine urbane Legende (ähnlich den Alligatoren in den New Yorker Abwasserkanälen, aber viel diffuser und variantenreicher) handelt, die Geschichte hält sich dennoch hartnäckig. Zuletzt entdeckte ich bei Spiegel TV einen Bericht über den illegalen Tierhandel in Burma (Achtung: das Video ist zweiteilig), in dem der dort oft tätige Photograph und Naturschützer Karl Amman über einen Affen auf dem dortigen Markt sagt, dass das diese Art von Affe sei, die man in der oben genannten Form verspeisen würde. Ich habe Herrn Amman natürlich sofort eine Mail geschrieben und ihn gefragt, woher er die Geschichte kenne und ob er eine first-hand experience zu dem Thema beitragen könnte. Seine Antwort überrascht mich nicht sonderlich:

“Dear Mr. Baumer,

we did not do much research on this since the local guide of special region four which does not see many western tourists confirmed that it was a practice going on. He also stated that until a few years ago he knew of a restaurant which had the table with the hole on the top and that he did not know what happened to the table when it closed down. I myself must have checked a dozen of the primate skeletons in the traditional Chinese market and they all had their skulls smashed in. Clearly this might have been done to preserve the skeleton but I doubt that having gone through this effort the brain tissue would then be wasted.

So I am totally convinced this is more then a myth.”

Ein lokaler Führer hat ihm also davon erzählt, aber auch dieser hat nur mal von einem Restaurant gehört (“he knew of”), das einen solchen Tisch gehabt haben soll. Dieses hat natürlich schon seit einigen Jahren geschlossen und der Tisch ist verschwunden.

Die Art und Weise, wie die Geschichte weitererzählt wird, ist bemerkenswert und die Tatsache, dass Amman mit diesem grauenhaften Bild im Hinterkopf auf dem Markt viele Affenskelette gesehen hat, bei denen der Schädel eingeschlagen wurde, lässt ihn natürlich nicht mehr an der Sache zweifeln, er übersieht dabei aber, dass Affenhirn tatsächlich in Asien gegessen wird. Nur halt nicht von lebenden Affen. Die Aussage des respektieren Naturschützers bei Spiegel TV hingegen wird sicherlich hunderte von Menschen generieren, die die Story in irgendeiner Form weitertradieren, schließlich gilt er als verlässliche Quelle. Und genau auf diese Art wird die Geschichte noch viele Jahre weiterleben.


Musikalische Fundstücke (VII): Metallica – ‘Mouldy’

Das frühe Demo von Metallicas ‘Hero Of The Day’, betitelt ‘Mouldy’ (nach der Tatsache, dass die Band schon so lange mit dem Riff rumgespielt hatte), gräbt dem sehr alternative-lastigen Original fast das Wasser ab. Wer sich fragt, was James Hetfield da an einer Stelle kryptisches singt, dem sei gesagt, dass er in mehreren Demos von Metallica lediglich lautmalerisch die Melodien intoniert, falls zu dem jeweiligen Zeitpunkt die Lyrics noch nicht geschrieben waren. Anzuhören hier.


Review: Metallica – ‘The Day That Never Comes’ (Song)

Nach gefühlten zigtausenden von nichtssagenden Videoschnipseln und Songclips ist es seit heute Abend endlich soweit: Die erste Single der neuen Metallica-Platte “Death Magnetic” ist auf der Homepage der Band in ihrer Gänze im Stream zu hören. ‘The Day That Never Comes’ heisst das Stück und der Titel ist mindestens ein kleiner ironischer Seitenhieb auf die viele Kritik, die die Band in den letzten Jahren (oder besser: Jahrzehnten) einstecken musste, denn viele, viele Metallica-Fans hätten es niemals für möglich gehalten, dass Metallica wirklich nochmal so klingen würden und vor allem könnten wie in den 80ern. Doch tun sie das wirklich? Jein. Die Struktur, der Aufbau und der erste Eindruck des Songs legen eine Nähe vor allem zu “…And Justice For All” zwar nahe, wenn man aber genauer hinhört, offenbaren sich doch einige Unterschiede: Da ist zum einen der wirklich grandiose Sound, der, wenn man davon absieht, dass die Drums einen Tick zu weit nach vorne gemischt sind, seinesgleichen sucht. Auf der anderen Seite, und das ist die einzige Kritik, die man an ‘The Day The Never Comes’ üben kann, ist da die Stimme von James Hetfield, die leider den Schwachpunkt des ganzen Songs darstellt, was wohl auch ein Grund dafür sein dürfte, dass er sie so spärlich einbringt: Hetfield singt anno 2008 leider weder so gut wie zu “Load”-Zeiten, noch keift er so gut wie jungen Jahren, zudem hat er keinen griffigen Refrain oder auch nur Melodiebogen zur Hand, der den Song aufwerten könnte. Selbiges Manko aber gleichen die Gitarren locker aus, denn auch wenn Kirk Hammets Solo am Ende etwas zwanghaft wirkt, ist die Nummer doch mit extrem leckeren Riffs und Melodien geradezu vollgestopft.

‘The Day That Never Comes’ ist ein gewaltiger Metal-Song, den man in der Form sicher nicht ohne viel Optimismus von Metallica hätte erwarten dürfen und der vor allem erstaunlich kurzweilig daherkommt (man glaubt kaum, dass das 8 Minuten sein sollen, wenn man die Uhr nicht im Auge behält). Wenn das zugehörige Album noch drei, vier stärkere Tracks beinhaltet, kann man durchaus schonmal anfangen, die Rückkehr der größten Metal-Band der Welt zu feiern.

Bis dahin mit Vorbehalt:

7,5 von 10 Punkten.