Mme (2011)

Mme - raventhird.de

Model: Z.


Nanoskop (VII)

Erneut gestrandet am Selbst. / Blitzeis und Donnerschokolade. / Läuft es zu rund, dann laufe ich absichtlich gegen Wände, um wieder ein paar Ecken und Kanten zu bekommen. / „Du hast meinen Geburtstag vergessen!“ – „Bild Dir bloß nichts darauf ein, das mache ich bei jedem.“ / Glashäutig und innen versteinert. / Lasterhaft: Abschlepper. / Alleine scheitern erspart die Schuldfrage. / „Wo sind denn die aktuellen Umfragewerte?“ – „Keller. Bring Bier mit, Guido.“ / Volkskrankheit Nummer eins in Hamburg ist leider immer noch die Arroganz. / „Warum wickelst Du Dich beim Aufstehen in ein Bettlaken ein?“ – „Warum hörst Du immer kurz vorher auf und zielst auf mein Gesicht?“ #Medien / So viele Gedankenlose, so wenig Erkenntnisgewinn. / Dinge, die mein Leben außerordentlich gut kann: Nicht getroffene Entscheidungen in verpasste Gelegenheiten verwandeln. / „Die Sonne lacht mit Dir, nicht über Dich.“ / Scheinheimat.


Irrlichter & Schönheit (VII)

Ein Tweet.Ein Bild.Ein Stück.Ein Buch.Ein Lichtspielfilm.


Instant Poetry (CLXXVI)

Selten dumme Macht des Lärms:
Ganz selten dümmer ist das Schweigen.


Zwischendrin.

Zwischenzustände haben mich schon von jeher fasziniert. Orte, an denen das Land das Meer berührt, der Übergang vom Tag zur Nacht und umgekehrt, der perfekte Moment eines Rausches, Tagträume, mit geschlossenen Augen Musik über Kopfhörer konsumieren und dabei hellwach blieben, sich aus der Realität fortschreiben oder -lesen, und dennoch den eigenen Körper als in regelmäßigen Abständen Aufmerksamkeit forderndes Anhängsel immer wieder wahrnehmen, mit einer Gruppe von Menschen unterwegs, aber kein Mitglied von ihr zu sein, das Verlieben.

Diese Dinge sind jederzeit instabil, kleinste Veränderungen von außen oder innen lassen sie kippen und dann werden sie zu schalen, abgeschmackten Schatten ihrer selbst, zu der Art Kitsch, als die sie pragmatisches Persönlichkeiten, die sich gegen derartige Erlebnisse sperren, von vornherein abtun. Sich in Zwischenzuständen zu bewegen ist deswegen immer ein Balanceakt. Das Paradoxe daran ist, dass es einerseits ein hohes Maß an Konzentration verlangt, sich andererseits aber wie freies Schweben anfühlt, sich auf dem schmalen Grad zu halten.


Home II (2008)

neverhome - raventhird.de

Model: Z.


Nanoskop (VI)

Ach, Sie haben auch ein aufbrausendes Wesen! Hübsch! / Sünden haben lange Beine. / Lektion: Die Erinnerungen sind jeden Fehlschlag wert. / Ring mit Federn auf den Dachboden hängen und hoffen, dass mir im Sommer eine von den großen Spinnen den coolsten Traumfänger der Welt baut. / RE: Scheut den Vergleich mit Bambi. / Winkelzüge – Eckbahnhof / „Ich kann da echt nicht hingehen.“ – „Warum das?“ – „Wegen der Gästeliste.“ – „Wieso, wer kommt denn?“ – „Der Durchschnittsdepp. Mehrfach.“ / Liebe ist, wenn man jemanden endlich haben kann und ihn immer noch will. / Für manche Menschen sind Dinge doch gar nicht mehr echt, die man nicht googeln kann. / Schufa-Auskunft Karmakonto: Arschloch. / Such ein paar gute Metaphern, ich bastle uns Chiffren daraus. / „P.S.: Bin nicht größenwahnsinnig. Habe nur multiple Silberstreifen am Erwartungshorizont.“


Bedeutung.

Es hat sich zu einem unlösbaren Knoten versponnen. Du bist keiner von denen mehr, auf die man sich verlassen kann. Die Aussicht auf Macht und Erfolg verdirbt Menschen. Es gibt nichts, was ich mehr hasse, als Egoismus. Wir sind uns fremd geworden, weil Du nach Dingen gierst, die Dich betreffen, ich bewundere nicht mich, sondern ich bewundere das, was ich schaffen kann, wenn ich hart an mir arbeite. Ich bewundere die Botschaft, Du das Medium. Medien sind für mich nur seelenlose Werkzeuge, sie sind Dinge. Wer Dinge anbetet, der verliebt sich auch in Photos von Menschen und ich empfinde das als eine Art von Oberflächlichkeit, für die ich nicht nur aus Prinzip nichts übrig haben kann, sondern die ich verachten muss, um zu überleben. Um langfristig zu überleben, auch dann, wenn ich nicht mehr hier bin. Ich verliebe mich auch in Photos, aber nicht in die Menschen, die auf ihnen abgebildet sind, denn ich kenne diese Menschen nicht, und das ist ein Unterschied zwischen Dir und mir, den man nicht wegdiskutieren kann. Um nicht ein Leben zu leben, das nur nach Zielen strebt, die in dem Moment, in dem ich sterbe, völlig bedeutungslos werden, muss ich so sein. Ich weigere mich, ein bedeutungsloses Leben führen. Das ist auch eine Art von Egoismus, aber dieser Egoismus zielt in eine völlig andere Richtung, er zielt so weit weg von mir als Person wie nur möglich.


Land (2010)

Vertrocknete Erde


Kaskade 2-1

Das was Du beschreibst, sind Verlustängste. Mit Blicken kann man viel Respekt zollen. (Fick sie, fick sie). Wann hast Du zuletzt gehört, dass jemand zu Dir gesagt hat, dass er Dich vermisst? Ich kann ihr nicht helfen, wenn ich mir nicht endlich selbst helfe. Metaphern braucht niemand, der sich noch an die Realität klammert. Sind das Gedanken, die in Klammern stehen oder sind das die Sachen, die eigentlich jemand sagt? “Hier ist niemand, dem man Fragen stellen könnte.” Er hat studiert und dann diese Sache mit der Ausbildung, komplett verkacktes Leben. Diese Typen ziehen sich ernsthaft Leuchtkostüme an und dann stellen sie Bilder davon in Netz. Buchstaben kann man nicht anfassen, außer man benutzt eines dieser Schreibgeräte mit Glasoberfläche. Wenn Du und ich vorkommen, dann ist es ein Monolog. Wie sie guckte, nachdem sie mir von den Dingen erzählte, die sie getan hat – es war, als wollte sie herausfinden, ob ich ihr Anerkennung zukommen lasse. Mach endlich mal wieder ein bisschen Sport, Deine früheren Muckis verwandeln sich sind sonst in Männertitten. Die Stimme gehört mir nicht. (Vermisst Du Deine Eltern?). Sie würde es wohl blumiger umschreiben, wenn sie so redet. Ich umarme Dich und dabei bemerke ich erst, wie sehr Du mir gefehlt hast, es ist diese Körperlichkeit, die ist einfach universell. Er ist niemandes Bote, aber das heißt nicht, dass dieses Paket ihm gehört, es hat einen Besitzer und er ist es nicht. Herzen wollen Blumendonner. Pragmatismus ist der beste Grund, etwas zu bauen, das real ist, das man anfassen kann. Das Ganze ist mir eine zu große Last. In meiner eigentlichen Sprache traue ich mich gar nicht, zu fluchen, Du saudumme Fotze. Die Dinge sind doch heute gar nicht mehr echt, wenn man sie nicht googeln kann. “Ich hasse Dich so.”


Stellungnahme der Universität Bayreuth aus einem ehrlicheren Paralleluniversum.

Die Prüfungskommission der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hat gestern und heute getagt und beschlossen, dem Wunsch des Herrn „Dr.“(1) Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg, seinen Titel „dauerhaft ruhen zu lassen“ und damit die Plagiatsaffäre möglichst schnell und geräuschlos vom Tisch zu wischen, nachdem die Beweislast so erdrückend wurde, dass ein weiteres Leugnen nicht mehr möglich war, nicht nachzukommen. In § 16 („Ungültigkeit der Promotionsleistung“) der Promotionsordnung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist ausdrücklich nur von Täuschung als möglichem Grund für den nachträglichen Entzug eines Doktorgrades die Rede. Die Kommission, darauf weisen die Mitglieder einstimmig hin, wird also in den nächsten Tagen intensiv prüfen, ob eine solche Täuschung in der Arbeit von Herrn „Dr.“ Freiherr zu Guttenberg vorliegt und entsprechend handeln. Aufgrund der bereits bekannt gewordenen Plagiate in erheblichem Umfang ist davon auszugehen, dass die Kommission eine Täuschung feststellen und den Herrn „Dr.“ Freiherr zu Guttenberg damit nicht nur des Plagiats, sondern auch der mehrfachen öffentlichen Lüge zweifelsfrei überführen wird.

Die wörtliche und sinngemäße Übernahme von Textstellen ohne jegliche Kennzeichnung verstößt nach der Rechtsprechung gegen die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens. Aufgrund des Umfangs der Verstöße gegen diese Grundsätze, die nach bisherigem (von der Kommission noch nicht detailliert geprüftem) Kenntnisstand auf beinahe 73% aller Seiten der Dissertation zu finden sind und die sich auf eine große Zahl von Quellen beziehen, ist für jeden, der eine Universität schon einmal von innen gesehen hat und auch nur zwei Gehirnzellen sein Eigen nennt, davon auszugehen, dass entweder eine vorsätzliche Täuschung oder eine gravierende psychische Abnormität (vulgo: „schwerer Realitätsverlust“) beim Verfasser vorliegt.

Die genaue Untersuchung der Frage der Täuschung kann die Kommission schon deswegen auf keinen Fall einfach dahinstehen lassen, weil der Verteidigungsminister „Dr.“ Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg nicht nur in den letzten Tagen mehrfach öffentlich behauptet hat, dass seine Arbeit „kein Plagiat“ sei, sondern bis heute vorgibt, nicht „bewusst getäuscht“ zu haben und damit all jene unserer Studenten, Absolventen und Promovenden verhöhnt, die ihre Arbeiten in mühevoller Kleinarbeit anfertigen, ohne abzuschreiben, oft neben beruflichen Belastungen zur Finanzierung unserer exorbitant hohen Studiengebühren. Der Ruf der Universität Bayreuth stünde auf dem Spiel, wenn wir uns an dieser Stelle dem Wunsch des „Dr.“ Freiherrn zu Guttenberg anschließen, seinen Titel ohne genauere Prüfung der Täuschung einziehen und einfach einen anderen Paragraphen vorschieben würden, gegen den er alternativ verstoßen haben könnte. In diesem Falle stünden wir wie eine Marionettenuniversität aus dem tiefsten Bayern da, deren wissenschaftliche Entscheidungen von der CSU diktiert werden, vom „summa cum laude“ bis hin zum „will doch kein Doktor mehr sein, um mein politisches Amt zu retten“. Das können wir uns auf keinen Fall leisten.

Das Verfahren der Promotionskommission der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist also noch nicht beendet, nur weil Herr „Dr.“ Freiherr zu Guttenberg es gerne so hätte, sondern fängt gerade erst an. Mit ersten Ergebnissen ist im Laufe der nächsten Woche zu rechnen, denn wenn man mal ehrlich ist, dann haben die Freiwilligen im Internet eigentlich das meiste von unserer Arbeit schon erledigt, wir müssen also nur kurz nachschlagen, ob das jeweils so stimmt, was nicht besonders lange dauern sollte.

(1) Demonstration der korrekten Setzung von Anführungszeichen.

Link: Die tatsächliche Stellungnahme der Universität „Buyreuth“.


Irrlichter & Schönheit (VI)

Ein Tweet.Ein Bild.Ein Stück.Ein Buch.Ein Lichtspielfilm.


Nanoskop (V)

Buttereimer. Alles drin. / Angeknackste Eitelkeit: Menschen, die einem nie verzeihen können, dass man Zeuge eines schwachen Moments war. / “Die Leute werden immer dümmer.” – “Perfekt. Das steigert meinen Marktwert.” / Warnhinweis: Die Glücksmaschine geht kaputt, wenn man sie mit Zucker, Alkohol, Geld und.oder Sex betreibt. / Am Ende der Zündschnur: Eine Tastatur. / Heute ist Weltalltag und es sagt etwas über Deine Persönlichkeit aus, wie Du das beim Lesen betonst. / Mein bester Freund starb auf Seite 239. / “Habe verlernt, wie man mit Frauen spricht. Das ist im Internet doch leichter…” – “Bei Dir sollten wir mit Google Street View anfangen.” / 13:20h: Der Zeitzeuge blickt auf die Uhr. / Diese Neurose enthält Content von The Walt Disney Company und ist in Ihrem Gemütszustand zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht verfügbar. / “Sometimes you make me feel like I got a heartful of toys, oh baby, Beuys will be Beuys.”