Passend zur kommenden Co-Headliner-Tour der Nine Inch Nails mit den erneut wiedervereinigten Jane’s Addiction (die leider doch nur durch Amerika führen wird) gibt es auf ninja2009.com eine Toursampler-EP mit insgesamt sechs unveröffentlichten Songs der beiden Bands sowie der Vorgruppe Street Sweeper (der neuen Band des Ex-Rage Against The Machine-/Audioslave-Gitarristen Tom Morello) zum Download. Das Ganze ist in bester Trent Reznor-/ Nine Inch Nails-Tradition natürlich komplett kostenlos. Lediglich die Eingabe der Maildresse ist notwendig, dann bekommt man den Link zu einer Vielzahl von Formaten, in der das Paket verfügbar ist, darunter auch Losless/FLAC. Vor allem die beiden neuen Jane’s Addiction-Tracks ‘Chip Away’ und ‘Whores’ sind mehr als nur kleine Appetizer, aber auch NIN können mit ‘Not So Pretty Now’ und ‘Non-Entity’ überzeugen. Das Material von Street Sweeper (‘Clap For The Killers’ und ‘The Oath’) fällt dagegen ein klein wenig ab. Bitte zugreifen, es lohnt sich.
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Good news for people with good taste: Die neue Band El Grupo Nuevo von Omar Rodiguez-Lopez (dem ultra-kreativen The Mars Volta-Mastermind) hat vor einiger Zeit einen wirklich sehens- und hörenswerten Teaser zu ihrer ersten Platte „Cryptomnesia I“ veröffentlicht, den man sich hier angucken kann. Mit von der Partie sind außer Rodriguez-Lopez auch noch Zach Hill, Jonathan Hischke (beide von Hella) und Juan Alderete. Der TMV-Sänger Cedric Bixler Zavala wird außerdem deutlich mehr als nur einigen der Songs seine Stimme leihen. Das Album wurde bereits 2006 aufgenommen und soll, was auch der Trailer bestätigt, nach einer etwas agressiveren und chaotischeren Version von The Mars Volta klingen. Darf man den brodelnden Gerüchten Glauben schenken, dann wird „Cryptomnesia I“ aber nur den Auftakt einer Albumtrilogie bilden, die bereits komplett vollendet ist.
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Zack Snyder – „Watchmen“ (Film; 2009)
Trotz grandioser Bilder, spektakulärer Kameraarbeit und einem sehr authentischen Comic-Look and Feel gelingt der sehr nah am Originalstoff agierenden Zack Snyder-Verfilmung des gleichnamigen Kultcomics von Alan Moore eins nicht wirklich: Ein unterhaltsamer Film zu sein. „Watchmen“ wälzt über fast drei Stunden seine epische Hintergrundgeschichte aus, versucht zwanghaft, alles genau zu erklären und vergisst dabei, dass ein Film eigentlich den Fokus auf einer guten Haupthandlung bräuchte. 6/10
Placebo – „Battle For The Sun“ (Musik:Song; 2009)
Drei Jahre waren sie weg, irgendwie wirken Placebo aber dennoch längst wie ein seltsames Überbleibsel aus den Neunzigern, auch wenn ihre letzte Platte „Meds“ wieder etwas frischer klang. Der Titeltrack des kommenden Albums „Battle For The Sun“ will unbedingt anders als der typische Placebo-Song sein, das ist eigentlich auch dringend notwendig. Dass es dennoch kein wirklich guter Song ist, liegt an den banalen Lyrics genauso wie an ihrer gelangweilten Intonation und dem Fehlen einer guten Melodie. Vielleicht funktioniert er ja im Albumkontext. 5/10
Clint Eastwood – „Gran Torino“ (Film; 2009)
Wenn Clint Eastwood am Ende von „Gran Torino“ plötzlich mit seiner Reibeisenstimme anfängt, höchstpersönlich den Titelsong des Films zu singen, dann wirkt alles auf einmal doch over the top: Zuvor gesehen hat man ein oft pathetisches, sehr emotionsgeladenes, höchst präzise inszeniertes, zum Teil auch politisches und mit einem wirklich überraschenden Twist versehenes Drama, das Eastwood als alten Mann porträtiert, der noch einmal zur Menschlichkeit findet. Sehenswert. 7/10
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David Lynch – „Inland Empire“ (Film; 2006)
Ein dreistündiger Höllenritt durch psychische Befindlichkeiten in Sachen Kunst und Erzählweisen, ganz nebenbei die komplette Infragestellung der eigenen Erwartungshaltung in Bezug auf das Medium Film. Und die grobkörnigen, komplett digital gedrehten Bilder machen es eher noch schlimmer. Man kann „Inland Empire“ eigentlich nicht konsumieren, ohne eine fast körperliche Abneigung gegen diesen Film zu entwickeln, der selbst für Lynch-Fans harte Kost ist, es ist ein Kampf, ihn sich wirklich bewusst bis zum Ende anzusehen. Und vielleicht ist diese irre Collage aus surrealen Bildern gerade deswegen so bemerkenswert. 8/10
A Camp – „Colonia“ (Musik:Album; 2009)
Zwölf neue Songs, keine große Promotion: Eine der schönsten Frauenstimmen des Pop kehrt mit dem zweiten Album ihres Soloprojekts A Camp wieder das nach außen, was sie bei den Cardigans nur begrenzt verwirklichen kann: Herzzerreißende Balladen, mit Klavier und Akustikgitarren inszeniert, ein paar hochkarätige Gaststars dürfen mitmischen, der Star auf dieser Platte ist aber ganz klar Nina Persson. Leider erreicht „Colonia“ nie ganz die Klasse des vor acht Jahren erschienen, selbstbetitelten Vorgängers, das letzte Cardigans-Album schlägt es aber um Längen. 7/10
Mark Pellington -„Henry Poole Is Here“ (Film; 2008)
Mark Pellington ist als Regisseur normalerweise eher für die düsteren Dinge zuständig: Nach „The Mothman Propecies“ und „Arlington Road“ folgt mit „Henry Poole Is Here“ dennoch eine lebensbejahende Komödie mit ein paar tragischen Elementen. „Henry Poole Is Here“ ist in vielerlei Hinsicht die oberflächlichere Mainstream-Version von „Adams Äpfel“, natürlich ohne jemals auch nur im Ansatz dessen Brillianz zu erreichen. Trotz der vielen Mängel, der aufdringlichen religiösen Komponente und des leider sehr vorhersehbaren Plots: Kann man sich antun, das. 6/10
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Children Of Bodom Live @ Große Freiheit 36, Hamburg, 23.02.2009
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Children Of Bodom Live @ Große Freiheit 36, Hamburg, 23.02.2009
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Children Of Bodom Live @ Große Freiheit 36, Hamburg, 23.02.2009
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Gerade gesehen Backstage in der Großen Freiheit 36: Cannibal Corpse führen insgesamt 17 Gitarren mit sich. Ihr Sound klang trotzdem wie ein einziger Brei aus dem immer gleichen Metal-Riff.
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Lauryn Hill – „The Miseducation Of Lauryn Hill”
(1998/RnB)
Es ist ein schillerndes und mächtiges Album geworden, diese erste Soloplatte von Lauryn Hill nach dem Ende der auf dem Höhepunkt des Erfolgs plötzlich kollabierten Fugees. Lauryn Hill integriert nicht nur Rap, Soul, Reggea und viel RnB in ihren ganz persönlichen Sound, sondern vermischt persönliche und politische Botschaften auf dieser Platte, deren größter Pluspunkt aber natürlich darin besteht, dass sie grandiose Songs enthält. „The Miseducation Of Lauryn Hill“ ist bis zum heutigen Tage eine der besten HipHop/RnB-Platten abseits des Mainstream. In eben dem schwamm Lauryn Hill nämlich trotz der großen Charterfolge der Vorgängerband nie absichtlich mit. Musikalisch (und zum Teil auch auf lyrischer Ebene) ist es jedenfalls kaum möglich, dieses Album zu weit oben anzusiedeln. Nur schade, dass es so schnell wieder in Vergessenheit geriet und dass Lauryn Hill bis heute keine weitere Platte aufgenommen hat (die Outtakes-Sammlung „Ms Hill“ von 2008 ausgenommen). Das spätere MTV Unplugged, das in Doppelalbumform veröffentlicht wurde, darf man übrigens ebenfalls als essentiell ansehen. 9/10
Anspieltipp: ‘Everything Is Everything’ (hier).
Strangelove – „Time For The Rest Of Your Life“
(1995/BritPop)
Die vielleicht unterbewertetste und am öftesten übersehene Band des Britpop: Strangelove könnten, wenn das Glück manchmal nicht ein ebenso entscheidender Faktor wie das Talent wäre, heute direkt neben Oasis, The Verve oder Blur stehen. Musikalisch jedenfalls hielten sie damals locker mit, auch wenn sie einen Tick düsterer zu Werke gingen. Auf ihrem Debüt „Time For The Rest Of Your Life“ wird das am deutlichsten: Großer, melodramatischer Rock, der vieles von dem vorwegnimmt, was später zu den Markenzeichen der Bands von der Insel gezählt werden sollte. Nachdem sich der Erfolg leider nie wirklich einstellte, löste sich die Band um Frontmann Patrick Duff 1998 nach nur drei Alben wieder auf, der Gitarrist Alex Lee war später bei Placebo und Suede aktiv, richtiger Ruhm ereilte aber beide bis heute nicht. Ein paar wenige Menschen wissen dieses Album aber noch immer zu schätzen: Neu kostet die selten gewordene CD-Version von „Time For The Rest Of Your Life“ inzwischen immerhin um die 40 Euro. 8/10
Anspieltipp: ‘Time For The Rest Of Your Life’ (hier).
Jerry Cantrell – „Degradation Trip Vol. 1&2“
(2002/Grunge)
Jerry Cantrell, zweiter Hautpsongwriter der legendären Alice In Chains legte sein zweites Soloalbum just in dem Jahr vor, in dem Layne Staley verstorben war. Aber dieses Album ist auch musikalisch ein Statement, steht es doch den unter dem Bandnamen veröffentlichten Werken kaum in irgendetwas nach: Schwere Gitarrenriffs, die dem Metal artverwandt sind, treffen auf hypnotische Songs, die einfach nahe gehen. Cantrell, der hier alle Vocals selbst übernimmt, klingt hier fast wie Staley. Als sich „Degradation Trip“ dann entgegen der Erwartungen der Plattenfirma auch noch prächtig verkaufte, wurde es als das ursprünglich geplante Doppel-Album-Version mit fast doppelt so vielen Songs erneut veröffentlicht, was dem Ganzen die Krone aufsetzt. Ein Stück Musik, das man dringend gehört haben sollte, wenn man sich in irgendeiner Art und Weise für den Grunge und die 90er in Seattle interessiert. Man könnte vielleicht sogar behaupten, dass das hier die letzte richtige Grunge-Platte geworden ist, der endgültige Sargnagel in eines der spannendsten Genres der letzten Jahrzehnte. 10/10
Anspieltipp: ‘Anger Rising’ (hier).
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Nachdem in den letzten Tagen einige seltsame Photos auf der offiziellen Webseite von Trent Reznors Band Nine Inch Nails aufgetaucht waren, die ihn im Studio wechselweise zusammen mit Perry Farell, Eric Avery, Stephen Perkins und Dave Navarro, also dem kompletten Line-Up der eigentlich zum zweiten Mal aufgelösten Jane’s Addiction zeigten und die Theorien bereits in wirre Richtungen wuchsen, folgte nun die Enthüllung: Die Nine Inch Nails werden noch in diesem Jahr eine Reihe Shows “across the globe” spielen, und danach für einige Zeit Pause machen. Und die zweite Band mit auf Tour sind sensationellerweise tatsächlich Jane’s Addiction. Ob das eine zweite Reunion bedeutet oder ob die Band nur für ein paar Live-Termine wieder zusammenfindet, ist ungewiss, es sieht aber deutlich nach einer längerfristigen Zusammenarbeit der vier Jungs aus. Man darf sich schonmal vormerken, dass man dafür Karten besorgen will, denn selbige Termine werden höchstwahrscheintlich blitzschnell ausverkauft sein, sobald die richtigen Tourdaten veröffentlicht werden.
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Für einen gelungenen Start in die Woche und die Neueinimpfung von ein paar richtig guten Bands, die zum Teil kaum jemand kennt (nein, ich meine damit nicht die ebenfalls enthaltenen Portishead), empfehle ich allen Zulesern dringend den Konsum des von mir erstellen Mixtapes drüben bei den Mit-Musikfreaks von auftouren.de.
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Coen Brothers – „Burn After Reading“ (Film; 2008)
Was kann eigentlich schiefgehen, wenn die Coen Brothers mit einer Riege hochklassiger Schauspieler und einem Drehbuch arbeiten, dass in jeder Szene drei Haken schlägt? Richtig: Nichts. „Burn After Reading“ ist deutlich besser als der überhypte, pathetische und von aneinander gereihten Zufällen getriebene „No Country For Old Men“. Intelligentes Unterhaltungskino am Ende der 00er sollte genau so aussehen. 8/10
James Manos, Jr. – „Dexter“ Season I (TV-Serie; 2006)
Originell konzipiert, gut geschriebener Handlungsbogen, modern produziert. Man merkt zu jeder Zeit die starke Literaturvorlage und das Talent der Macher hinter der ersten Staffel der Serie „Dexter“. Dennoch: Die Westentaschenpsychologie, der ständige moralische Zeigefinger und der Star Wars-Twist am Ende schwächen die Qualität dieser 12 Episoden deutlich. Und Langweile ist bei einer einzigen Hauptfigur für die kommenden Staffeln natürlich vorprogrammiert. 7/10
Philip Boa & The Voodooclub – „Diamonds Fall“ (Musik:Album; 2009)
Es hat eine richtig gute Produktion, es hat diese klassischen, zerfallenden Indie-Melodien, dieses neue Album der niemals gänzlich abschreibbaren Legende Philip Boa. Trotzdem ist es leider eines seiner schlechteren Alben, was vor allem daran liegt, dass ihm die richtig guten Songs, die Volltreffer, dieses mal fehlen. Boa singt und schrammelt sich durch elf Tracks, scheinbar von sich selbst gelangweilt und zeigt keinerlei richtig tiefe Leidenschaft. 6/10
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1. „Inbred Moutain“ (2005)
Besser war der verrückte Mann mit dem Kübel und der weißen Maske nie: Avantgarde-Gitarrenmusik eines der wohl besten lebenden Gitarristen in absoluter Perfektion. Achtung: Nur für fortgeschrittene User.
Anspieltipp: ‘In Search Of Inbred Mountain’ (hier)
2. „Population Override“ (2004)
Bucketheads zugänglichstes und vielleicht melodischstes Werk hat alles, was ein gutes Instrumentalalbum braucht: Grandiose Songs, tolle Melodien, starke Soli. Und zu aller Überraschung ordnet er sein technisches Können hier den Songs unter.
Anspieltipp: ‘Unrestrained Growth’ (hier)
3. „Colma“ (1998)
Reine Akustikgitarren, bittersüße Melodien: Der eigentlich ultra-schnelle Tech-Freak kann auch ganz anders, wie er uns auf „Colma“ eindrucksvoll beweist, einem Album, das man durchaus auch Schwiegermutter zum Geburtstag schenken könnte.
Anspieltipp: ‘Hills Of Eternity’ (hier)
4. „Bermuda Triangle“ (2002)
Vielleicht der Vorläufer zu den atonalen Kakophonien, die uns Buckethead in der Reihe der Alben präsentiert, die er unter dem Pseudonym Death Cube K veröffentlicht hat: Ein irrer Sturm aus Electro, Funk, Drum-Patterns und genialen Metal-Riffs.
Anspieltipp: ‘Mausoleum Door’ (hier)
5. „Pepper’s Ghost“ (2007)
Der rundum gelungene, kleinere Bruder von „Population Override“: Buckethead gibt sich Mühe, zugänglich zu wirken, irrt aber doch auch in seinen Flitzfingersoli und schreddernden Riffs herum. Vielleicht das typischste Buckethead-Werk.
Anspieltipp: ‘Pepper’s Ghost’ (hier)
tags: Bestes Album, Buckethead, Colma, Inbred Moutain, Population Override, Review | posted in Listenwahn, Music, Rezension, Verlinktes